22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Die Credit Suisse beleuchtet die makroökonomischen Folgen der Covid-19-Pandemie und die damit verbundenen Implikationen für den Finanzplatz Schweiz. Zudem zeigt sie auf, weshalb ein international wettbewerbsfähiges wirtschaftspolitisches und regulatorisches Umfeld auch in Zukunft unabdingbar ist.
Die am Donnerstag von der Credit Suisse veröffentlichte Studie zum Finanzplatz Schweiz steht ganz im Zeichen der Corona-Krise. Im Gegensatz zur Finanzkrise 2008, als die Banken das schwache Glied, wenn nicht sogar der Auslöser der Krise waren, trugen sie während der Corona-Krise entscheidend dazu bei, die von den Behörden beschlossenen Unterstützungsmassnahmen in die Realwirtschaft zu übertragen – eine Rolle, für die sie gemäss der Analyse der Credit Suisse dank ihrer besseren Kapitalisierung und viel höheren Liquiditätspuffer gut gerüstet waren.
Die rasche und effiziente Liquiditätshilfe für Schweizer KMU dürfte die Zahl der Unternehmenskonkurse erheblich verringern. Es sei jedoch absehbar, dass nicht alle KMU in der Lage sein werden, die Covid-Kredite vollumfänglich zu bedienen. Dank der staatlichen Bürgschaft sollten die Kreditverluste der Banken auf den Unternehmenskrediten aber beschränkt bleiben.
Auch im anteilsmässig viel bedeutenderen Hypothekarkreditgeschäft rechnen die Ökonomen der Credit Suisse nicht mit deutlich steigenden Kreditausfällen. Dies dank der restriktiven Vergabepraxis in den letzten Jahren und den nach wie vor tiefen Finanzierungskosten. Die Perspektiven für das Kreditgeschäft der Banken sind indes gemäss der Analyse der Credit Suisse nicht besonders vielversprechend. Das Hypotheken- und das weiter gefasste Kreditgeschäft werden künftig wohl keine grösseren Beiträge zur Rentabilität der Banken leisten, und zwar auch dann nicht, wenn sich die Wirtschaft vollumfänglich erholt hat. So sind die Zinsmargen in den letzten zehn Jahren beträchtlich gesunken und eine Trendwende sei angesichts der tiefen Zinsen nicht in Sicht.
In der Vermögensverwaltung gab es vor der Krise zögerliche Anzeichen für eine Stabilisierung der Margen. Zudem erreichten die in der Schweiz verwalteten Vermögen im November 2019 ein neues Allzeithoch von 6,4 Bio. Franken. Damit bleibt die Schweiz zwar das führende Zentrum für die Offshore-Vermögensverwaltung, gemäss Boston Consulting Group holen Hongkong und Singapur aber rasch auf. Derweil hat sich die Struktur der Kundenbasis in der Offshore-Vermögensverwaltung in der Schweiz enorm verändert: Zu Beginn der 2000er-Jahre zeichneten institutionelle Kunden für rund 25% der Offshore-Vermögen verantwortlich, unterdessen ist dieser Anteil laut Schätzungen der Credit Suisse auf über 70% gestiegen.
Die Ökonomen der Credit Suisse gehen trotz Margendruck im Kredit- und Vermögensverwaltungsgeschäft nicht davon aus, dass die Bedeutung des Schweizer Bankensektors für die Schweizer Wirtschaft abnehmen wird. Banken könnten sich in der aktuellen Krise sogar als solider erweisen als andere Sektoren, was einen vorübergehenden Anstieg des Anteils von Finanzdienstleistungen am Schweizer Bruttoinlandprodukt (BIP) bewirken könnte.
Um weiterhin einen signifikanten Beitrag an Wertschöpfung und Beschäftigung leisten zu können, seien Banken jedoch auf ein adäquates regulatorisches Umfeld angewiesen. Wie in der Studie dargelegt wird, gilt es dabei insbesondere den Marktzugang zu bewahren und auszubauen, steuerliche Hindernisse zu beseitigen und die prudenzielle Regulierung international abgestimmt umzusetzen.