Werbung

Chipmangel setzt Autoherstellern weiter schwer zu

Lieferverzögerungen hin oder her: Der Verkauf von Elektroautos boomt. (Bild: Shutterstock.com/Smile Fight)
Lieferverzögerungen hin oder her: Der Verkauf von Elektroautos boomt. (Bild: Shutterstock.com/Smile Fight)

Weil es an Halbleitern nach wie vor mangelt, stockt die Produktion der Autohersteller und ihrer Zulieferer. Das Ifo-Stimmungsbarometer für die deutsche Autoindustrie hat sich im August fast halbiert. Das ausgerechnet vor der Automobilausstellung "IAA MOBILITY 2021", die am 7. September in München eröffnet.

03.09.2021, 14:11 Uhr

Redaktion: hf

Der mittels Umfragen bei den Unternehmen erhobene Ifo-Wert für die deutsche Autoindustrie stürzte im August von 56,4 auf 28,8. Das ist der schlechteste Wert seit April. "Er zeigt, dass die Autobranche nach wie vor unter Lieferengpässen von Vorprodukten leidet, insbesondere bei Chips", bemerkt das Münchner Wirtschaftsforschungsinstitut dazu.

Die Erwartungen stiegen nur leicht: auf 7,1 nach 6,7 im Vormonat. Die Produktionspläne für die kommenden Monate hellten sich allerdings auf, von 24,3 auf 34,8, ebenso die Exporterwartungen. Sie nahmen von 8,6 auf 15,1 zu.

Die Nachfrage ging im Vergleich zum Vormonat von 24,8 auf 6,7 stark zurück. Ihre Fertigwarenlager beurteilten die Unternehmen im August wiederum schlechter. Der Wert ging zurück von minus 33,3 auf minus 42,1 Punkte. Und die Beschäftigungserwartungen kippten ins Negative, von plus 6,2 auf minus 5,0. "Diese Schwankungen spiegeln, in welchem tiefgreifenden Strukturwandel sich die Automobilbranche befindet", sagt Ifo-Professor Oliver Falck.

Die Autoindustrie kann wegen des Engpasses bei Halbleitern die Produktion nach den Sommerferien vielerorts nicht wie geplant wieder hochfahren.

Nach Robert Holzmann, Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), gibt es allerdings einen Silberstreifen am Horizont. Der Chipmangel ist seiner Ansicht nach nur temporär. In der Zwischenzeit gebe es beträchtliche Investitionen in die Produktion, sagte der österreichische Notenbanker der Tageszeitung "Der Standard". Wie immer in solchen Situationen werde man wahrscheinlich schon in einem Jahr ein Überangebot an Chips sehen.

Alle Artikel anzeigen

Diese Website verwendet Cookies, um Ihnen die bestmögliche Nutzung unserer Website zu ermöglichen.> Datenschutzerklärung