CEO von Swiss Re kündigt Prämienanstieg an

Naturkatastrophen seien weiterhin gut versicherbar, aber nur zu höheren Preisen, sagt Swiss-Re-CEO Christian Mumenthaler. (Bild: Shutterstock.com/David Steele)
Naturkatastrophen seien weiterhin gut versicherbar, aber nur zu höheren Preisen, sagt Swiss-Re-CEO Christian Mumenthaler. (Bild: Shutterstock.com/David Steele)

Christin Mumenthaler, CEO von Swiss Re, hält Naturkatastrophen weltweit trotz Klimawandels weiterhin für versicherbar. Aber der Versicherungsschutz werde teurer. "Es gibt keine andere Wahl, als die Preise zu steigern", sagt er in einem Interview mit dem deutschen "Handelsblatt".

08.09.2022, 08:44 Uhr

Redaktion: hf

Die Rückversicherer machen sich zunehmend Sorgen über die Folgen des Klimawandels auf ihr die Geschäftsmodell. Naturkatastrophen seien weiterhin gut versicherbar, sagt Swiss-Re-CEO Christian Mumenthaler. Ein Rückzug aus Regionen wie Florida zum Beispiel, die immer wieder von Naturkatastrophen heimgesucht werden, sei kein Thema. "Wir diskutieren hier eher über die Preise als über die Versicherbarkeit", sagt er im "Handelsblatt".

Der Swiss-Re-Kundschaft verabreicht er trotzdem eine bittere Pille: Der Versicherungsschutz werde teurer. Steigende Versicherungsprämien seien nicht zu vermeiden. hält er für unvermeidbar. "Die zunehmenden Naturkatastrophen führen dazu, dass wir die Versicherungsprämien anheben müssen", führt er im Interview aus.

Zu hohen Gewinnen verdammt

Die Rückversicherer hätte zuletzt keine hohen Gewinne erwirtschaftet, so sei das in Krisenzeiten. Um ökonomisch über längere Zeit bestehen zu können, müssten jedoch die Erträge stimmen.

Mumenthaler äusserte sich unmittelbar vor dem Branchentreffen in Monte Carlo (was ein "Handelsblatt-Redaktor in einem Kommentar zur Frage veranlasste, weshalb eine so konservative und vorsichtige Branche wie die Rückversicherer ausgerechnet im "Zockerparadies" Monte-Carlo zusammenkomme). Da wird auch über die Inflation gesprochen.

Sie sei für die Versicherer gut und schlecht. Sie erhöhen die Kosten, die steigenden Zinsen seien demgegenüber ein Vorteil: "In der Wiederanlage von Geldern haben wir vor einem Jahr eine Rendite von 0,9% erhalten, jetzt sind es über 3%."

Schwäche am Finanzmarkt belastet

Dies sei ein "Riesenunterschied", so Mumenthaler, doch er werde sich erst langfristig ausbezahlen. Kurzfristig spüre man die Belastung durch die Turbulenzen an den Finanzmärkten. Die Solvenzquote sei aber weiterhin sehr hoch. "Die Möglichkeit, Dividenden zu zahlen, bleibt erhalten", verspricht der Swiss-Re-Chef.

Am Ziel, in absehbarer Zeit trotz Gasmangel keine Kohlenkraftwerke mehr zu versichern, hält der Rückversicherer fest. Kapital, um in erneuerbare Energien zu investieren, sei genug vorhanden. Jedoch müssten die langen Genehmigungsverfahren endlich verkürzt werden", fordert Mumenthaler.

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