Die mRNA-Technologie wird gerade in der Krebsbekämpfung eine immer grössere Rolle spielen. (Bild: Shutterstock.com/Oleg Ivanov)
Seit März tut sich der Biotechsektor an der Börse schwer. Dass sich das Blatt wenden wird, zeigt allein der Blick in die Vergangenheit. Nach jeder Delle kam eine neue Blüte. Fundamental hat der Sektor die Argumente auf seiner Seite: Biotech, oder etwas breiter gefasst Life Science, sind aus dem modernen Leben nicht wegzudenken und ein Megatrend.
29.11.2021, 16:24 Uhr
Autor: Hanspeter Frey
Es mutet paradox an: Die Biotechnologie hat mit den Impfstoffen gegen Corona allgemeine Bekanntheit erworben. Die viel zitierte mRNA-Technologie als eine von vielen Errungenschaften des Biotechsektor ist zwar nicht neu. Aber im Einsatz gegen Covid-19 scheint sie den Durchbruch geschafft zu haben und dürfte auch bei vielen anderen Anwendungen zum Einsatz kommen.
Von einzelnen Impfstoffproduzenten abgesehen hinkt der Sektor seit Monaten anderen Themen am Aktienmarkt hinterher. "Derzeit bestimmt die Digitalisierung die Börse," sagt Andrej Hrovat. Er führt zusammen mit Patrick Kissling den RH&P Global Life Science Fund des Basler Vermögensverwalters Riedweg & Hrovat.
Gentech wirft Schatten
Weshalb steht die Biotechnologie zurzeit eher im Schatten? Das hochkomplexe Thema, so Hrovat, werde nicht selten mit der kontrovers und emotional diskutierten Gentechnologie verbunden. Nicht wenige Leute hätten dazu Vorbehalte.
Biotech ist jedoch ungleich mehr als Gentech, und was ebenfalls zählt: Viele Fonds des Sektors halten sich wie der Global Life Science Fund RH & Partner haargenau an ethische Grundsätze. Beim Produkt der Basler Asset Manager sind es die Normen des UN Global Compacts. Alle Beteiligungen sind als "compact" eingestuft, das heisst, sie erfüllen bezüglich soziale Verantwortung und Umwelt die strengen Regeln der UN.
Gerade eine in Basel, dem globalen Cluster für Biotech und Pharma niedergelassene Vermögensverwaltung muss es wissen: Die Chancen im Pharma- und Biotechbereich, ja in der Gesundheitsindustrie generell, wo unter Hochdruck gearbeitet wird, sind immens.
"Es gibt beispielsweise die CAR-T-Technologie, die Immunzellentherapie, die Antikörpertherapie, die CRISPR-Technologie oder die mRNA-Technologie." Gerade letztere habe in der Pandemie an Akzeptanz gewonnen und werde voraussichtlich bei der Bekämpfung von Krebs eine immer grössere Rolle spielen. "Das wird sich positiv auf die Unternehmensgewinne auswirken", ist er überzeugt.
Forschung und Finanzwissen kombiniert
Kissling und Hrovat sind die Finanzfachleute, verantwortlich fürs Screening der Fondsbeteiligungen und potenziellen Anwärtern, die Allokation und das Risikomanagement. Das Branchen-Knowhow steuert, bei einer so komplexen Materie zwingend, die Wissenschaft bei.
Wie beispielsweise bei den Biotech- und Healthcare-Produkten von Bellevue Asset Management ist es auch beim Global Life Science Fund ein wissenschaftlicher Beirat, der unter anderem die Inputs aus der Forschung sowie Trends und Entwicklungen aus wissenschaftlicher und Praxis-Sicht beisteuert.
Jüngst stiess Prof. Dr. Primo Schär, Dekan der medizinischen Fakultät der Universität Basel, zum Beirat hinzu. Die Symbiose von Forschern und Finanzspezialisten ist für den Erfolg unabdingbar, sagen die Fondsverantwortlichen.
Der Global Life Science Fund RH & Partner wird aktiv geführt und ist diversifiziert aufgestellt. Gute Unternehmensdaten namentlich der auf die Corona-Forschung und -Impfung ausgerichteten Investments sich in einer Performance niedergeschlagen, die deutlich über dem Branchendurchschnitt liegt.
Schwerpunkt USA
Die Top-Ten-Positionen des Dollar-Teilfonds mit einem Volumen von 66 Mio. US-Dollar (Ende Oktober) werde angeführt von Moderna (7,5%), BioNTech (4,9%) und Regeneron Pharmaceuticals (4,0%). Regional entfallen 85% auf die USA.
Branchenbeobachter erwarten, dass im neuen Jahr die M&A-Aktivitäten im Sektor wieder anziehen. Die Bewertungen der Unternehmen sind sehr attraktiv, meinen Patrick Kissling und Andrej Hrovat.
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