Bei den US-Anlegern sinkt das Vertrauen erneut

28.09.2010, 17:37 Uhr

Das Vertrauen der US-Anleger sinkt im September erneut, auch in Europa nahm das Anlegervertrauen nochmals leicht ab. Die Asiatischen Investoren sind hingegen optimistisch. Diese Ergebnisse zeigt der State Street Investor Confidence Index für den Monat September.

Beim weltweiten Anlegervertrauen war gegenüber dem korrigierten August-Stand von 92,0 ein Minus von 4 Zählern auf 88,0 zu verzeichnen. In Nordamerika war der Rückgang des Anlegervertrauens am grössten: der korrigierte August-Wert sank von 95,2 um 7,3 Zähler auf 87,9. Auch in Europa ist das Vertrauen der Anleger geringfügig um 1,2 Zähler von 98,4 auf 97,2 zurückgegangen. Wie bereits seit einigen Monaten ist die Entwicklung bei asiatischen Anlegern gegenläufig. Ihr Vertrauen ist um 4,4 Zähler von 103,5 auf 107,9 gestiegen.

Der durch State Street Associates, den Research-Bereich von State Street Global Markets, von dem Harvard-Professor Ken Froot und dem State Street Associates-Director Paul O'Connell entwickelte State Street Investor Confidence Index misst das Anlegervertrauen auf quantitativer Basis, indem er das tatsächliche Kauf- und Verkaufsverhalten institutioneller Anleger analysiert. Der Index basiert auf der Finanztheorie, die Änderungen in der Risikobereitschaft von Anlegern oder deren Bereitschaft, ihre Portfolios in Aktien zu investieren, eine genaue Bedeutung beimisst. Je grösser der Anteil am Portfolio ist, den institutionelle Anleger in Aktien anzulegen bereit sind, desto grösser ist auch ihre Risikobereitschaft bzw. ihr Vertrauen. Ein Stand von 100 gilt dabei als neutral. Bei diesem Wert halten sich Aufstockung und Abbau von Risikopositionen die Waage. Im Unterschied zu umfragebasierten Barometern beruht der Index auf den tatsächlich erfolgten Transaktionen institutioneller Anleger und nicht auf ihren Meinungen.

Nordamerikaner drücken den Durchschnitt
„Der Rückgang des weltweiten Anlegervertrauens in diesem Monat ist angesichts der bedeutungsvollen Rally risikoreicher Anlagen seit der letzten Veröffentlichung des Index etwas überraschend", kommentiert Ken Froot. “Bei näherer Betrachtung der Zahlen wird jedoch deutlich, dass der Rückgang weitgehend auf Anleger in Nordamerika zurückzuführen ist. Andernorts ist die Stimmung wesentlich positiver. Ein Grund für diese Entwicklung ist die anhaltende Schwäche der US-Wirtschaft im Verlauf des Sommers, die im Kontrast zu den robusten Märkten wie Australien, Kanada, Neuseeland und Schweden steht."

„Eine Auswertung der Daten dieses Monats, denen die Kapitalströme der in den Portfolios institutioneller Anleger zugrunde liegen, zeigt eine Rotationsbewegung weg von den Kernmärkten, insbesondere den USA und Kontinentaleuropa, hin zu „peripheren“ Märkten – den Emerging Markets und Asien im allgemeinen”, fügt Paul O’Connell hinzu. „Die aktuellen Monatsdaten spiegeln somit eine Neubewertung der relativen Länderaussichten durch die Anleger und keinen Rückgang der Risikobereitschaft unter den institutionellen Anlegern wider.” (kab)

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