20.12.2024, 10:54 Uhr
Aus der Krise der Credit Suisse und der von den Behörden erzwungenen Notfusion der Grossbank mit der UBS sollen Lehren gezogen werden. Dieser Ansicht ist die parlamentarische Untersuchungskommission. Sie hat ihren...
Im Juli stagnierten die Wertpapierbestände in den Schweizer Bankendepots auf einem Niveau von 7,8 Billionen Franken. In den ersten sieben Monaten ergab sich ein Plus von 9,2 Prozent. Nach einer längeren Phase der Zurückhaltung, scheinen die ausländischen Anleger wieder aufzuholen.
Im Monat Juli 2024 stagnierten die Wertpapierbestände in den Schweizer Bankendepots, was vor allem auf die verhaltene Marktentwicklung zurückzuführen ist. Die Depotbestände erreichten eine Kapitalisierung von 7'837 Milliarden Franken, nur leicht mehr als im Juni 2024 (7'778) und nur leicht weniger als der bisherige Rekord von 7'903 Milliarden Franken, der Ende 2021 markiert wurde.
Es fehlen also noch gut 2 Prozent bis zur 8 Billionen-Franken-Hürde. Ob die Performance im August und September genügt, um diese zu nehmen, ist fraglich. Seit dem Einmarsch Israels im Libanon halten sich die Anleger zurück. Aber möglicherweise gewinnt in dieser Situation die Schweiz dank ihrer Stabilität an Attraktivität und lockt ausländische Gelder an.
Vor der Finanz- und Steuerkrise waren die ausländischen Anleger noch dominant auf dem Schweizer Wertpapiermarkt. Ab Mitte 2007 bis Mitte 2011 näherte sich aber die Höhe der Depotbestände der Ausländer von über 3 Billionen Franken dem Niveau der Schweizer Anleger von rund 2 Billionen Franken an. Nach einer leicht überproportionalen Erholung fiel das Niveau der ausländischen Vermögen in der Covid-Krise unter dasjenige der Schweizer.
Seit Ende 2023 scheinen die Ausländer jedoch im Schweizer Anlagemarkt wieder aktiver zu sein. Deren Depotwerte erhöhten sich in den ersten sieben Monaten mit einem Plus von 9,6 Prozent etwas stärker als diejenigen der Schweizer (8,9 Prozent). Vor allem die Privatanleger fassen wieder Vertrauen in die Schweiz. Deren Vermögen kletterten um 12,2 Prozent, was auf Neugeldzuflüsse hindeutet. Die Institutionellen legten 9,0 Prozent zu. Auffällig ist, dass die Ausländer überproportional in Geldmarktpapieren und Obligationen investiert sind.
Der Anlagefokus dürfte auf dem starken Schweizer Franken liegen. Die ausländischen Privatanleger sind zu 22,3 Prozent in Festverzinsliche investiert. Die privaten Schweizer hingegen nur zu 7,4 Prozent. Bei den Institutionellen sind die Schweizer mit einem Anteil von 25,4 Prozent stärker in diese Anlagekategorie engagiert, was auf die Anlagerichtlinien zurückzuführen sein dürfte. Die ausländischen Institutionellen halten 18,5 Prozent.
Bemerkenswert ist der Unterschied bei den direkten Aktienanlagen. Die Aktienbestände der Ausländer haben einen Wert von 1'753 Milliarden Franken, diejenigen der Inländer 1'296. Die höchste Aktienquote haben die ausländischen Institutionellen (52,1 Prozent), die tiefste die Schweizer Institutionellen (24,5 Prozent). Letztere setzen dafür umso mehr auf Kollektivanlagen, wo die Verhältnisse umgekehrt sind (49,6 Prozent gegenüber 24,5 Prozent). Bei den Privatanlegern ist diese Diskrepanz zwar auch vorhanden, fällt aber geringer aus.
Interessant ist zudem ein Blick auf die strukturierten Produkte, die eine recht bewegte Geschichte erlebten. Im September 2007 erreichte deren Volumen ein Höchst von gut 360 Milliarden Franken. Dieses sank nach der Finanz- und Steuerkrise auf weniger als 200 Milliarden. Seit 2020 erholten sich die Produkte auf einen Wert von mittlerweile 230 Milliarden Franken. Davon hielten die ausländischen Institutionellen per Ende Juli 2024 138 Milliarden, also rund 60 Prozent aller Depotbestände in der Schweiz. Die einheimischen Institutionellen halten lediglich Strukis im Wert von 15 Milliarden Franken. Den Rest teilen sich die in- und ausländischen Privatanleger.