20.12.2024, 10:54 Uhr
Aus der Krise der Credit Suisse und der von den Behörden erzwungenen Notfusion der Grossbank mit der UBS sollen Lehren gezogen werden. Dieser Ansicht ist die parlamentarische Untersuchungskommission. Sie hat ihren...
Die Credit Suisse erzielte im zweiten Quartal 2021 einen Reingewinn von 253 Mio. CHF. Das sind 78% weniger als im Vorjahreszeitraum. Der ausgewiesene Vorsteuergewinn fiel um 48% auf 813 Mio. CHF. In der Vermögensverwaltung kam es zu Mittelabflüssen.
Das US-Hedgefond-Debakel Archegos hat das Resultat der Credit Suisse im zweiten Quartal 2021 mit einem Verlust von 594 Mio. CHF stark belastet. Der den Aktionären zurechenbare Reingewinn ging im Vorjahresvergleich um 78% auf 253 Mio. CHF zurück. Der ausgewiesene Vorsteuergewinn fiel um 48% auf 813 Mio. CHF. Auch ohne Berücksichtigung von wesentlichen Positionen und Archegos verzeichnete die Bank einen gegenüber dem zweiten Quartal 2020 um 11% tieferen bereinigten Vorsteuergewinn in Höhe von 1,3 Mia. CHF, wie die Credit Suisse am Donnerstag mitteilte.
Der bereinigte Nettoertrag, ohne Berücksichtigung von wesentlichen Positionen und Archegos, ging im Vorjahresvergleich um 14% zurück. Dabei konnten die Erträge im Asset Management gesteigert und in der Swiss Universal Bank stabil gehalten werden, während die Divisionen APAC, IWM und IB geringere Erträge erzielten. Der bereinigte Geschäftsaufwand, ohne Berücksichtigung von wesentlichen Positionen und Archegos ging im Vorjahresvergleich um 6% zurück, laut CS hauptsächlich aufgrund einer niedrigeren variablen Vergütung.
In der Gruppe erreichte die CS rekordhohe verwaltete Vermögen von über 1,6 Bio. CHF per Ende des zweiten Quartals. Auch in der Vermögensverwaltung stiegen die verwalteten Vermögen auf einen Rekordbetrag von 853 Mio. CHF. Beim Nettoneugeld wurden jedoch Mittelabflüsse von 4,7 Mrd. CHF ausgewiesen.
Infolge der Archegos- und der Supply-Chain-Finance-Funds-Angelegenheit (SCFF) wurden die risikogewichteten Aktiven und die Leverage-Risikoposition in der Investment Bank um 20 Mia. USD bzw. 41 Mia. USD gegenüber dem jeweiligen Niveau per Ende des ersten Quartals deutlich reduziert.
Das schlug sich auch in der Kapitalquote nieder, die beim harten Kernkapital (CET1) auf 13,7% anstieg, verglichen mit 12,2% zum Ende des ersten Quartals. Das Tier 1 Leverage Ratio stieg von 5,5% im ersten Quartal 2021 auf 6,0% per Mitte 2021. Die Leverage Ratio des harten Kernkapitals (CET1) beträgt 4,2%
"Die Credit Suisse hat im zweiten Quartal 2021 solide zugrunde liegende Ergebnisse und starke Kapitalquoten verzeichnet, da sich unsere entschiedenen Massnahmen zur Bewältigung der Herausforderungen im Zusammenhang mit der Archegos- und der SupplyChain-Finance-Funds-Angelegenheit positiv auswirken. Wir nehmen diese beiden Ereignisse sehr ernst und sind entschlossen, alle entsprechenden Lehren daraus zu ziehen. Wir haben unsere risikogewichteten Aktiven und die Leverage-Risikoposition deutlich reduziert sowie das Risikoprofil unseres Prime-Services-Geschäfts in der Investment Bank verbessert. Darüber hinaus haben wir die Risikofähigkeiten und -einflussbereiche in der gesamten Bank gestärkt", lässt sich CEO Thomas Gottstein in der Medienmitteilung zitieren.