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Analysten-Indikator bleibt weiterhin tief im negativen Bereich

Insgesamt sind die Prognosen der Analysten für das Schweizer BIP seit April deutlich defensiver geworden. (Bild: Shutterstock.com/Travis Wolfe)
Insgesamt sind die Prognosen der Analysten für das Schweizer BIP seit April deutlich defensiver geworden. (Bild: Shutterstock.com/Travis Wolfe)

Analysten prognostizieren für den Schweizer Konjunkturverlauf in den nächsten sechs Monaten mehrheitlich eine Verschlechterung, wie der CS-CFA-Society-Switzerland-Indikator zeigt. Nur knapp ein Drittel der befragten Fachleute glaubt, dass die Talsohle erreicht ist.

27.07.2022, 15:19 Uhr

Redaktion: rem

Der am Mittwoch veröffentlichte CS-CFA-Society-Switzerland-Indikator, der die Erwartungen von Analysten misst, ist im Berichtsmonat zwar um 15,5 Punkte auf -57,2 Zähler gestiegen. Er bleibt damit aber weiterhin tief im negativen Bereich. Im Vormonat war er mit -72,7 Punkten auf den tiefsten Stand seit 2015 gefallen.

Insgesamt sind die Prognosen der Analysten für das Schweizer Bruttoinlandprodukt (BIP) seit April deutlich defensiver geworden. Die Mehrheit der Befragten rechnet sowohl für dieses als auch nächstes Jahr mit einem Plus von 1 bis 3%. Die Durchschnittsprognosen liegen bei 1,88% für 2022 (April: 2,29%) und 1,37% für 2023 (April: 1,73%). Die Schweiz ist damit laut den Analysten von einer Rezession noch weit entfernt. Den Arbeitsmarkt erachtet eine grosse Mehrheit als robust. Nur jeder fünfte Experte erwartet, dass die Arbeitslosenquote bis Jahresende steigt.

Obwohl die Schweizerische Nationalbank (SNB) im Juni den Leitzins bereits überraschend deutlich erhöht und signalisiert hat, die Inflation entschieden zu bekämpfen, rechnen 60% der Finanzanalysten für das Jahr 2023 mit einer durchschnittlichen Inflation über dem Zielband der SNB (maximal 2%). Die Prognosen der mittelfristigen Inflationserwartungen für die Schweiz wurden sowohl für dieses als auch das nächste Jahr nach oben korrigiert. Durchschnittlich wird nun für 2022 mit einer Teuerung von 2,9% (April: 2,67%) und für 2023 mit 2,24% (April: 1,73%) gerechnet.

Steigen dürften laut den Analysten die Zinsen in der Schweiz, in Europa und in den USA, sowohl am kurzen als auch am langen Ende. Dies zeige, dass die Experten keine unmittelbare Rezessionsgefahr erkennen. Den Leitzins in der Schweiz sehen sie in zwölf Monaten zwischen 0,5 und 1,0%.

An der jüngsten monatlichen Umfrage der CFA Society Switzerland und der Credit Suisse, die zwischen dem 14. und 21. Juli durchgeführt wurde, nahmen 28 Experten aus der Schweizer Finanzbranche teil.

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