23.12.2024, 14:23 Uhr
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Japans bisheriger Regierungschef Shinzo Abe hat die Wahl zum Unterhaus deutlich gewonnen. Damit einher geht auch eine positive Marktreaktion, denn der Tag nach der Wahl markierte den 15. Tag infolge mit steigendem Nikkei-Index ein Rekord.
Ganz ohne Nervenflattern sind die vergangenen Wochen für Shinzo Abe, der sich bei der Wahl eine Dreiviertel-Mehrheit sicher konnte, nicht vergangen. Japans Regierungschef hatte auf Risiko gesetzt, als er im September beschloss, eine vorgezogene Wahl einzuberufen. Gemäss der beiden JO Hambro Experten Scott McGlashan und Rut Nash seien jegliche Befürchtungen, dass Abes Entscheidung nach hinten losgehen könnte, nun aber widerlegt worden.
Die JO Hambro Experten werten das Wahlergebnis als ein Zeichen gegen die schwache Opposition: "Das Wahlergebnis war ideal für die Märkte, weil es nicht wirklich eine Entscheidung für Abe persönlich oder die Liberaldemokratische Partei war".
Etwas anders sieht das LGT-Stratege Mikio Kumada, welcher der Meinung ist, dass Abe aufgrund seines richtigen "Policy-Mix" gewonnen hat. "Es wird häufig gesagt, dass sich Japans Premierminister Shinzo Abe zu sehr auf die lockere Geldpolitik konzentriert hat, und zu wenig auf die regulatorischen Reformen. So argumentieren zum Beispiel Befürworter von Yuriko Koike's "Partei der Hoffnung" und eine Reihe von internationalen Kommentatoren. Dem ersten Teil des Statements stimme ich nicht zu. Der zweite Teil des Statements stimmt zwar, ist aber nicht wirklich ein Problem", erklärt Kumada.
Die Politik der Bank of Japan war in den letzten Jahren zwar tatsächlich zu expansiv, weshalb auch die Inflationsrate eingebrochen sei und der Yen gestärkt wurde. Japan habe sich aber in der Zeit, in der sich das reale Wachstum beschleunigte und die Arbeitsmarktbedingungen verbesserten, nicht allzu sehr auf geldpolitische Impulse verlassen habe.
Dass Abe keinen "regulatorischen Urknall" entfesselt habe, sei richtig. Aber laut Kumada sei dies gut. So ein Ansatz hätte höchst konfrontativ, sozial spaltend und wie ein ideologischer Zwang wirken könnte. "Wir sprechen hier von Japan, nicht von "Thatcher's Britain" der 80er Jahre oder Trumps "America of today", fügt Kumada an.
Ende der Nikkei-Rallye nicht in Sicht
Der Tag nach Abes Wahl markierte den 15. Tag infolge mit steigendem Nikkei-Index. Ein Rückzug in den nächsten Tagen wäre zwar keine Überraschung, so McGlashan und Nash. Ein Ende der Nikkei-Rallye sei aber nicht in Sicht. "Wir haben einen Markt, der in Portfolios immer noch untervertreten ist, attraktive Bewertungen, gute Unternehmensgewinne, eine breit abgestützte wirtschaftliche Erholung sowie eine unterstützende Fiskal- und Geldpolitik, Unternehmen, die dank ihrer Aktionäre das richtige tun und jetzt auch politische Stabilität. Es gibt nicht viele Märkte mit einer solch starken Kombination von Faktoren, die für sich sprechen", erläutern die JO Hambro Experten abschliessend.