66 Flüge fallen allein in Zürich aus

Die deutsche Gewerkschaft Verdi legt 13 Flughäfen in Deutschland lahm, das hat auch Auswirkungen für die Schweiz. (Bild penofoto/Shutterstock)
Die deutsche Gewerkschaft Verdi legt 13 Flughäfen in Deutschland lahm, das hat auch Auswirkungen für die Schweiz. (Bild penofoto/Shutterstock)

Wegen eines Warnstreiks in Deutschland sind am Flughafen Zürich 66 Flüge gestrichen worden. Mehrere Fluggesellschaften waren betroffen, wie eine Sprecherin des Flughafens mitteilte. Das deutsche Flughafenpersonal fordert mehr Lohn und zusätzliche freie Tage.

10.03.2025, 10:33 Uhr

Redaktion: awp/sw

Konkret seien 34 Ankünfte und 32 Abflüge gestrichen, teilte die Sprecherin des Flughafen Zürichs auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Betroffen seien die Swiss, Easyjet, Eurowings und Lufthansa. Die Flüge hätten von oder nach Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt oder Hannover stattfinden sollen.

Die Mehrheit der Flüge sei bereits 24 Stunden im Vorfeld annulliert worden, so die Sprecherin. Passagiere seien von den Fluggesellschaften informiert worden, damit sie nicht an den Flughafen reisten. Reisende mit einem Transfer würden im Ausland oder in Zürich umgebucht. Der Flughafen rät Passagieren, sich im Vorfeld über ihren Flugstatus zu informieren.

Vom Flughafen Genf waren am Montag alle 14 Flüge nach Deutschland gestrichen, wie der Webseite des Flughafens zu entnehmen war. Am Euroairport in Basel mussten 11 Ankünfte und 10 Abflüge von und nach Deutschland annulliert werden, wie es auf der Website hiess. Die Flüge hätten von oder nach München, Berlin, Hamburg oder Frankfurt fliegen sollen. Betroffen waren in Basel Lufthansa und Easyjet.

510 000 Passagiere betroffen


Die deutsche Gewerkschaft Verdi hat mit ihre Warnstreiks an 13 deutschen Flughäfen grosse Teile des Flugverkehrs in Deutschland lahmgelegt. Seit 0.00 Uhr sind Beschäftigte aus dem öffentlichen Dienst der Flughafenbetreiber, den Bodenverkehrsdiensten und den Luftsicherheitsbereichen in verschiedenen Tarifkonflikten im Ausstand, wie ein Sprecher der Gewerkschaft der Deutschen Presse-Agentur (DPA) bestätigte. Der Warnstreik soll 24 Stunden dauern. An einigen Orten, etwa in Frankfurt oder Berlin, sind am Morgen Kundgebungen der Streikenden geplant.

Nach einer Schätzung des Flughafenverbands ADV vor Streikbeginn fallen allein wegen des Ausstands im öffentlichen Dienst und bei den Bodenverkehrsdiensten insgesamt voraussichtlich mehr als 3 400 Flüge aus, und rund 510 000 Passagiere können ihre Reisen nicht wie geplant antreten.

Von den Warnstreiks sind folgende Flughäfen betroffen: Hamburg, Bremen, Hannover, Berlin, Düsseldorf, Dortmund, Köln/Bonn, Leipzig/Halle, Frankfurt, Stuttgart und München. An den Airports Weeze bei Düsseldorf und Karlsruhe/Baden-Baden sind nur Beschäftigte des Luftsicherheitsbereichs zum Ausstand aufgerufen.

Mehr Lohn und freie Tage


Die Gewerkschaft fordert in den Tarifverhandlungen unter anderem acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber monatlich 350 Euro mehr, sowie drei zusätzliche freie Tage. Die Arbeitgeber legten bisher kein konkretes Angebot vor. Das sorge für «reichlich Unmut» und viele Diskussionen bei den Beschäftigten, sagte Gewerkschaftssekretär Enrico Rümker. «Die Erwartung ist schon da, dass es jetzt am Wochenende bei den Tarifverhandlungen vorangeht.»

In der Luftsicherheit fordert Verdi unter anderem die Verbesserung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes, 30 Tage Ferien und Zusatzurlaub für Schichtarbeit sowie die freie Arztwahl bei den regelmässigen verpflichtenden ärztlichen Eignungsuntersuchungen der Beschäftigten. Die im Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen organisierten Arbeitgeber kritisierten die Warnstreikausweitung, Verhandlungsführer Christian Huber bezeichnete sie als «nicht zielführend».

In der laufenden Tarifrunde des öffentlichen Dienstes wurden bereits die Flughäfen in Köln, Düsseldorf, Hamburg und München bestreikt, wo es jeweils zu zahlreichen Flugausfällen gekommen war. Laut ADV waren davon bereits 800'000 Passagiere betroffen.

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