23.12.2024, 08:37 Uhr
Der Spezialkunststoff-Hersteller Gurit will sich künftig ganz auf profitablere Regionen und Geschäftsbereiche konzentrieren. Im Zuge der angekündigten Restrukturierung sollen Werke in Dänemark, Indien und der...
Value-Aktien haben seit Jahresbeginn an Überzeugungskraft gewonnen. Etliche Bankaktien aus den USA und Europa befinden sich auf einem sehr tiefen, verlockenden Bewertungsniveau. Und in einigen europäischen Unternehmen scheinen aktive Investoren daran zu sein, Aktienpakete zu schnüren, sagt Peter Ahluwalia, CIO von swisspartners.
Viele Investoren haben den grossen Finanz-Crash von 2007/2008 und die darauffolgende Kontraktion der Kurs-Gewinn-Verhältnisse vieler Wachstumsaktien noch deutlich in Erinnerung. Nachdem letztere sich in den vorhergehenden Jahren erholt und eine gute Performance an den Tag gelegt hatten, haben Value-Aktien im laufenden Jahr interessanterweise besser abgeschnitten. Die Anleger scheinen nicht mehr bereit zu sein, einen hohen Aufpreis für Wachstum zu bezahlen. Laut MSCI World Equity Growth Index werden Growth-Aktien mit einem prognostizierten KGV von 19.4 für das Jahr 2016 gehandelt werden, während dieser Wert bei Value-Aktien bei 15.6 liegt.
Value-Investoren zeigen vor allem erneutes Interesse an Rohstoffen und Energie. Die Zeichen, dass die Wirtschaftsverlangsamung in China weniger gravierend ausfallen wird, als vorerst angenommen, sind verlockend. Überdies gab es sanftere Töne seitens der OPEC, die erstmals nach acht Jahren eine Reduktion des Ölangebots beschloss. Beamte Saudi Arabiens schüren Hoffnungen auf einen Ölpreises von 60 USD/Barrel per Jahresende. Derartige News wirken zweifelsohne unterstützend für den Öl- und den Energiesektor, der während langer Zeit Arbeitskräfte und Investitionsausgaben reduziert hat.
Derweil beginnen preisbewusste Investoren ihre Augen einmal mehr auf US-amerikanische und europäische Bankaktien zu richten. Die Kombination aus niedrigen Nettozinsmargen, zunehmenden Kapitalanforderungen und aufsehenerregenden Bussen für vergangene regulatorische Sünden hat das Vertrauen in den Sektor erodieren lassen. Der Sektor darf zwar nicht zu positiv gesehen werden, doch sind die meisten Bewertungen aufgrund diverser Massstäbe am unteren Ende ihrer historischen Bandbreiten.
Ferner halten die Anleger auch vermehrt Ausschau nach Ereignissen, welche in Unternehmen einen grundlegenden Wandel signalisieren. Dies können Management-Teams sein, für welche neue Anreize geschaffen wurden, oder Aktionärsregister mit auffälligen Verschiebungen. So stellen wir in einigen bekannten europäischen Unternehmen Anzeichen fest, dass Value-Investoren aus den USA Beteiligungen aufbauen.