23.12.2024, 08:37 Uhr
Der Spezialkunststoff-Hersteller Gurit will sich künftig ganz auf profitablere Regionen und Geschäftsbereiche konzentrieren. Im Zuge der angekündigten Restrukturierung sollen Werke in Dänemark, Indien und der...
Das Wirtschaftswachstum bewegt sich wieder in Richtung eines "Goldlöckchen"-Umfelds, das von einem weder zu starken noch zu schwachen Wachstum geprägt ist, erläutert Peter Ahluwalia von Swisspartners.
Die Geldpolitik dürfte laut Peter Ahluwalia, Chief Investment Officer und Partner von Swisspartners über einen deutlich längeren Zeitraum entgegenkommender bleiben, als dies zunächst angenommen wurde. Dies veranlasse die Anleger mangels Alternativen dazu, das Risiko zu erhöhen. In den wichtigen Volkswirtschaften dürften die Konsumausgaben solide und die Arbeitslosenquote niedrig ausfallen, während die gezielten Stimulusmassnahmen aus China im weiteren Jahresverlauf deutlich zur Konjunkturerholung beitragen dürften, vermutet der Experte.
"Die Märkte werden ausgehend von den aktuellen Niveaus voraussichtlich deutlich zulegen, da sich die USA und China wohl auf eine Handelsvereinbarung verständigen werden"
Ahluwalia begründet diese Aussage damit, dass beide Seiten ansonsten zu viel zu verlieren hätten. Zwischen den USA und Europa seien jedoch Handelsstreitigkeiten zu vermuten. Ein Handelskrieg wiederum dürfte aber vermieden werden, da die Politik kein Interesse an einer Eskalation habe. Europa werde sicherlich mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Allerdings sei eine Katastrophe unwahrscheinlich, zumal fiskalische Stimuli in Form von Steuersenkungen vorgenommen würden.
Der Experte meint zudem, dass nachlassende Sorgen auf Seiten der Zentralbanken und Regierungen im nächsten Jahr für einen deutlichen Anstieg am Markt sorgen könnten. Möglicherweise erkenne die Fed (Federal Reserve System), dass keine deutlichen Anzeichen eines Inflationsanstiegs vorhanden seien und lasse ein Überhitzen der Wirtschaft zu. Die EZB habe ihre Möglichkeiten beinahe vollständig ausgeschöpft, doch vielleicht komme ihr die EU insofern zu Hilfe, als sie erkenne, dass die Maastricht-Kriterien zu streng seien und diese abändern werde. Insgesamt sei es äusserst enttäuschend, dass sich die Volkswirtschaften zehn Jahre nach der globalen Rezession nicht stärker präsentieren würden, was zum Teil auf die hohen Sparquoten sowie die anhaltenden irrtümlichen Sorgen in Bezug auf die Inflation zurückzuführen sei. Die Lage sollte laut dem Experten eigentlich besser sein.
Seines Erachtens sind derzeit eine Erholung ausgehend von den überverkauften, panikbedingten Niveaus zu Ende des letzten Jahres sowie eine entgegenkommendere Haltung der Fed und eine vorübergehende "Waffenruhe" im Handelsstreit zwischen den USA und China in den Kursen berücksichtigt. Allerdings gelte dies nicht für eine Aufhebung einiger oder aller Zölle und auch nicht für ein abschliessendes Handelsabkommen und ebenso wenig für eine Erholung des Wirtschaftswachstums, schliesst Ahluwalia seine Einschätzung.