23.12.2024, 08:37 Uhr
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Ein zielgerichteter Ausschluss von Aktien und Obligationen mit geringer ESG-Qualität kann das Portfolio vor ESG-Extremrisiken schützen und teils sogar für Mehrertrag sorgen, wie eine Studie von AXA Investment Managers zeigt.
Der Mehrertrag nach Ausschluss von Aktien und Obligationen mit geringer ESG-Qualität fiel umso höher aus, wenn Titel mit besonders hoher ESG-Qualität für das Portfolio ausgewählt wurden. Im Rahmen der Performanceanalyse erfolgte die Titel-Vorauswahl sowohl bei Aktien als auch bei Obligationen zunächst auf Grundlage der hauseigenen Sektor-Richtlinien von AXA Investment Managers: Emittenten mit hohen Klimarisiken und Hersteller umstrittener Waffen wurden ausgeschlossen sowie Unternehmen, die zur Entwaldung und zur Zerstörung von Ökosystemen beitragen. Neben weiteren Kriterien wurden darüber hinaus die von AXA IM entwickelten ESG-Richtlinien angewandt, die zusätzliche Ausschlüsse bei Unternehmen vorsehen.
Besonders klar fielen die Ergebnisse bei der Analyse von ESG-Aktien aus. Durch den Ausschluss von Titeln aufgrund von ESG-Faktoren wurden im Musterportfolio im Jahr 2021 insgesamt +57 Basispunkte (BP) Mehrertrag gegenüber der Benchmark (MSCI All Country World Index, ACWI) erzielt. Dabei wurden bei der Aktienanalyse nach Marktkapitalisierung 4,1% des Basisindex (MSCI ACWI) aus dem Anlageuniversum gestrichen. Für weiteren Mehrertrag sorgte vor allem die Anwendung der AXA IM ESG-Richtlinien (+62 BP).
Auf der Obligationenseite führt der Ausschluss von Obligationenemittenten mit einem schlechten ESG-Profil im Jahr 2021 zu einer Wertentwicklung auf Marktniveau (gemessen am ICE BofA Global Corporate Index, G0BC). Im Gesamtjahr unterschieden sich die Wertentwicklungen gemäss der Studie nur um einen Basispunkt. Ein simuliertes Obligationenportfolio ausschliesslich mit ESG-Führern – Emittenten mit hervorragenden ESG-Profilen – verzeichnete sogar einen leichten Mehrertrag von +5 BP. Bei der Obligationenanalyse wurden durch die ESG-Vorauswahl rund 10% des G0BC-Universums gestrichen.
Zusätzlich hat AXA IM untersucht, inwiefern sich die ESG-Qualität der Titel auf die Portfolio-Performance auswirkt. Dafür wurde bei Aktien die ESG-Performance der Unternehmen des MSCI ACWI (gleichgewichtet) nach Punkten bewertet. Die Analyse zeigte, dass Unternehmen mit hohen ESG-Punktzahlen einen Mehrertrag von +540 BP gegenüber Firmen mit schwachen Punktzahlen erzielten.
Bei der Obligationenanalyse wurde das Portfolio auf Titel mit einer hohen ESG-Bewertung beschränkt. Dadurch wurden 35% bis 40% des Index gestrichen. Die Analyse ergab einen leichten Mehrertrag des ESG-Portfolios von +5 BP gegenüber der Benchmark.
"Unsere Studie widerlegt das Vorurteil, dass sich ESG-Anlagen und Performance ausschliessen. Die Analysen zeigen, dass eine ESG-Vorauswahl Obligationenportfolios stabilisieren kann – im Aktienbereich können Investoren sogar mit einer deutlichen Mehrrendite rechnen. Das ist umso wichtiger, da Investoren neben ihren finanziellen Zielen immer mehr Wert auf verantwortliches Investieren legen. Zugleich kann die Vorauswahl für einen gewissen Schutz vor ESG-Extremrisiken sorgen – eine hohe ESG-Qualität von Unternehmen spricht eben auch für eine gute Unternehmensführung und eine kluge Langfriststrategie», fassen Hina Varsani und William Mahoney, Senior Investment Analysts bei AXA IM, die Resultate der Studie zusammen.