23.12.2024, 08:37 Uhr
Der Spezialkunststoff-Hersteller Gurit will sich künftig ganz auf profitablere Regionen und Geschäftsbereiche konzentrieren. Im Zuge der angekündigten Restrukturierung sollen Werke in Dänemark, Indien und der...
Der Biotech-Sektor befindet sich noch immer in einem sehr frühen Wachstumsstadium und bietet deshalb trotz jüngster Schwächen interessante Investment-Möglichkeit, sagt Evan Bauman, Co-Manager des USD 2,1 Mrd. schweren Legg Mason Clear Bridge US Aggressive Growth Fund.
Bauman und Co-Manager Richie Freeman, welche bereits seit drei Jahrzehnten Biotech-Aktien in ihrer Strategie favorisieren, haben den diesjährigen Ausverkauf innerhalb des Sektors dazu genutzt, Opportunitäten durch das Hinzufügen von Namen wie Biogen Idec und Amgen auszuschöpfen.
Wir sind im Gesundheitsbereich übergewichtet, insbesondere in Biotech-Unternehmen, welche aktuell und zum ersten Mal in der Geschichte einen Bewertungsabschlag gegenüber den grossen Pharma-Werten aufweisen, sagt Bauman. Der Sektor profitiert weiterhin von der Konsolidierung, die auf starke Unternehmensbilanzen zurückzuführen sind. Biogen beispielsweise hat ein USD 4 Milliarden-Blockbuster auf dem Markt. Für uns sind dies jedoch immer noch Namen, die sich in einem frühen Stadium des Wachstums befinden: Das heisst jedoch noch lange nicht, dass sie niemals unterdurchschnittlich performen, aber wir können zumindest einen Vorteil aus allen Marktkorrekturen schlagen, um unsere Langfrist-Positionen aufzubauen.
Bauman und Freeman halten ihre Portfoliopositionen durchschnittlich 17 Jahre, wobei Amgen seit Mitte der 1980er und Biogen seit 1991 Bestandteile sind. Der Schlüssel ihres Stockpicking-Ansatzes ist es, innerhalb eines grossen Absatzmarktes Unternehmen zu identifizieren, die sich hohe Eintrittsbarrieren gegenüber ihren Mitbewerbern und somit ein nachhaltiges Wachstum sichern können. Dabei handelt es sich insbesondere um Unternehmen der favorisierten Bereiche Biotechnologie und IT.
Ebenso bevorzugen die beiden Fondsmanager Qualität und damit signifikante freie Cash-flows und eine geringe Verschuldung. Zudem sind sie wesentlich stärker auf die Aktienbewertungen fokussiert als andere Wachstums-Manager. Wenn wir ein Unternehmen kaufen, ist es unser Ziel, dieses auch für immer zu halten, sagt Bauman. Nur massive Veränderungen entweder in der Strategie oder der Bewertung der Unternehmen würden uns dazu veranlassen, die Aktien zu verkaufen. Der Haupttreiber der Portfolio-Rotation waren denn auch M&A-Aktivitäten. Seit der Lancierung der Strategie im Jahr 1983 wurden 56 Portfolio-Holdings übernommen. M&A bleibt auch weiterhin ein positiver Faktor sowohl für den Anlagefonds als auch für den Markt als Ganzes. Diesbezügliche Aktivitäten werden vor allem in Sektoren wie zum Beispiel Energie und Technologie erwartet, gefolgt von den Bereichen Gesundheitswesen und Medien.
Wir waren schon immer der Ansicht, dass man den Markt nicht schlagen kann, indem man sich genau gleich positioniert, sagt Bauman, Im Finanzsektor beispielweise sind Banken derzeit ausserstande, frei über die Kapitalallokation zu entscheiden, was bedeutet, dass ihr Wachstum schleppend verläuft. Wir raten deshalb, sich auf nicht-zyklische Bereiche zu fokussieren Biogen zum Beispiel ist nicht abhängig von einem bestimmten Niveau des BIP-Wachstums, um das Ertragswachstum von 30% beizubehalten.
Da viele Sektoren inzwischen stattlich bewertet sind, erwarten Bauman und Freeman, dass sich 2014 volatiler als das letzte Jahr entwickeln wird und haben aus diesem Grund ihre Cash-Position erhöht. Üblicherweise fügen sie dem Portfolio lediglich eine oder zwei Holdings pro Jahr hinzu. Für das Jahr 2014 rechnen sie damit, dass es in Bezug auf die Aktienauswahl ähnlich wie das Jahr 2000 ausfallen könnte: Opportunitäten könnten sich dann ergeben, wenn überbewertete Bereiche des Marktes korrigieren.