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Schweizerinnen und Schweizer wissen wenig über Vorsorge

Laut eigenen Angaben wissen die Schweizerinnen und Schweizer relativ wenig über das System der finanzielle Vorsorge. (Bild DisobeyArt/Shutterstock)
Laut eigenen Angaben wissen die Schweizerinnen und Schweizer relativ wenig über das System der finanzielle Vorsorge. (Bild DisobeyArt/Shutterstock)

Die Kenntnisse der Bevölkerung über das Schweizer Vorsorgesystem bleiben gemäss einer Studie auf eher tiefem Niveau. Vor allem im Bereich der beruflichen Vorsorge bestehe eine grosse Wissenslücke, schreibt Raiffeisen in seiner neusten Ausgabe des «Vorsorgebarometers». Gleichzeitig planen immer mehr Leute eine Frühpensionierung.

28.09.2023, 10:14 Uhr
Vorsorge

Redaktion: AWP

Am besten kenne sich die Schweizer Bevölkerung noch mit der dritten Säule aus, stellen die Raiffeisen-Ökonomen fest. Im Bereich der zweiten Säule sei dagegen nur einem Drittel bewusst, dass sich gut angelegtes Pensionskassenvermögen positiv auf die Höhe der Rente auswirkt.

Die Ergebnisse deckten sich auch mit der Selbsteinschätzung der Wohnbevölkerung, schreibt Raiffeisen in einer Mitteilung. 39 Prozent der Befragten stuften ihr Vorsorgewissen als «durchschnittlich» ein. Knapp ein Zehntel kenne sich mit dem Thema Vorsorge gar nicht aus.

70 Prozent wollen länger arbeiten

Derweil wächst aber auch das Bedürfnis nach einer individuelleren Ausgestaltung der eigenen Vorsorgelösungen und des Übertritts in den «dritten Lebensabschnitt». So planten 8,5 Prozent der Befragten vor dem ordentlichen Pensionsalter in Rente zu gehen, nachdem vor fünf Jahren noch 5,6 Prozent eine solche Absicht geäussert hatten.

Zudem konnten sich über 70 Prozent der Befragten vorstellen nach Erreichung des ordentlichen Pensionierungsalters erwerbstätig zu bleiben, dies entweder in Teilzeit oder in Vollzeit. Geteilt sind die Meinungen dagegen bei der Frage nach einer Umstellung auf ein Lebensarbeitszeitmodell: Je knapp die Hälfte sprachen sich dafür und dagegen aus, dass Personen, die später ins Erwerbsleben starten oder einen Arbeitsunterbruch haben, auch später pensioniert würden.

18 Prozent würden sich ihr Pensionskassenvermögen gern als Kapital auszahlen lassen. Damit ist der Kapitalbezug beliebter denn je. Rund ein Drittel entscheidet sich für eine Mischform aus Rente und Kapital. Der Rentenbezug hingegen verliert an Relevanz und ist mit 38 Prozent auf dem tiefsten Stand der letzten sechs Jahre.

Wenig Vertrauen in die AHV

Derweil bleibt das Vertrauen in das System der Altersvorsorge angeschlagen. Das höchste Vertrauen geniesst die private Altersvorsorge. Wie schon in den Vorjahren weist dagegen die AHV den tiefsten Wert auf. Das könne auch damit zusammenhängen, dass die Komplexität mit der Flexibilisierung der Pensionierung sowie den Anreizen für die Weiterarbeit nach dem ordentlichen Pensionsalter gestiegen ist.

Die Verantwortung dafür, nach der Pensionierung über genügend finanzielle Mittel zu verfügen, sehen vor allem ältere Personen bei sich selbst: Rund 80 Prozent der 51- bis 65-jährigen betonen die Eigenverantwortung, während bei der jüngsten Alterskategorie ein höherer Anteil primär den Staat in der Verantwortung sieht. Gleichzeitig ist der Trend zum Wertschriftensparen in der dritten Säule ungebrochen: Rund 42 Prozent legen ihre Säule 3a-Gelder zumindest teilweise an den Finanzmärkten an.

Das «Raiffeisen-Vorsorgebarometer» basiert auf einer vom 9. bis 29. Juni durchgeführten Bevölkerungsbefragung bei 1'052 Personen im Alter von 18 bis 65 Jahren sowie auf der Analyse ökonomischer Daten. Zusätzlich wurden Personen im Alter von über 65 Jahren befragt. Die Studie dazu wurde in Zusammenarbeit mit der «School of Management and Law» der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) erstellt.

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