11.11.2024, 10:09 Uhr
Schweizer Pensionskassen haben im Oktober im Durchschnitt eine negative Performance von 0,6 Prozent erzielt. Insbesondere die Anlageklasse Schweizer Aktien lastete auf den Renditen der Vorsorgeeinrichtungen.
Erstmals seit einem Jahrzehnt sind 2022 die weltweiten Finanzvermögen gesunken. Wegen höheren Sachwerten stieg aber beispielsweise das Nettovermögen in der Schweiz um 2,5 Prozent.
Insgesamt schrumpften die Finanzvermögen um 3,5 Prozent auf 255 Billionen Dollar, wie aus dem Weltvermögensreport des Beratungsunternehmens Boston Consulting Group (BCG) hervorgeht. Zuletzt hatte es einen solchen Einbruch während der globalen Finanzkrise 2008 gegeben, wie es weiter hiess.
Trotz sinkender Finanzvermögen (Bargeld, Kontoguthaben, Schuldverschreibungen, Aktien und Investmentfonds sowie Pensionen) ist das Gesamtnettovermögen leicht angestiegen um 0,3 Prozent auf 459 Billionen US-Dollar.
Grund dafür seien die höhere Sachwertvermögen wie Immobilien, Edelmetalle oder andere physische Anlagen, die 2022 um über 5 Prozent auf 261 Billionen Dollar zulegten.
«Vor allem die westliche Welt hat 2022 einen starken Einbruch bei den Finanzvermögen erlebt», erklärte der Schweizer BCG-Partner Michael Kahlich. In Nordamerika sei das Finanzvermögen um mehr als 10 Billionen US-Dollar geschrumpft, in Westeuropa um 1,4 Billionen. Auch in Australien ging das angelegte Vermögen leicht zurück. In Asien hingegen legten die Finanzvermögen leicht zu, ebenso im Nahen Osten.
In der Schweiz stieg das Nettovermögen um 2,5 Prozent auf fast 5,4 Billionen Dollar. Dabei beliefen sich die Finanzvermögen auf 3,4 Billionen und die Sachvermögen auf 3 Billionen Dollar. Dem standen Verbindlichkeiten von knapp 1,1 Billionen Dollar gegenüber.
Schweizer würden 40 Prozent des Finanzvermögens in Pensionskassen und Lebensversicherungen investieren, hiess es. Die Schweiz liegt in der Liste der Nettovermögen auf Platz 14 weltweit. An der Spitze stehen die USA (mit 144 Billionen Dollar), China (76 Billionen Dollar) und Japan (24 Billionen Dollar).
Im vergangenen Jahr hat sich das Vermögenswachstum des Schweizer Finanzplatzes mit 0,9 Prozent gegenüber Vorjahr dem Vorjahr mit +5,5 Prozent deutlich verlangsamt. Das sei auf die Vermögen von Inländern zurückzuführen, die wegen des Börsencrashs um 2,2 Prozent schrumpften. Derweil legten im grenzüberschreitenden Geschäft die Vermögen um 4,1 Prozent zu.
Obwohl die Nettovermögen leicht zugenommen haben, ist die Zahl der Superreichen gesunken. Insgesamt gibt es laut der Übersicht von Boston Consulting Group weltweit 62 000 Superreiche. Das sind 4000 weniger als vor einem Jahr. Am meisten leben in den USA (22'000) vor China (knapp 7600).
Von diesen Menschen, die mehr als 100 Millionen Dollar ihr Eigen nennen, gibt es 740 in der Schweiz. Das sind 3 Prozent weniger als im Vorjahr. Sie besitzen 21 Prozent des Finanzvermögens im Land.
Zudem gibt es in der Schweiz über 580'000 Menschen mit einem Finanzvermögen von über 1 Million Dollar. Das sind mehr als in Deutschland mit 520'000.