04.12.2025, 12:32 Uhr
Weltweit steigt die Zahl der Milliardäre. Das weist die UBS in ihrem jüngsten «Billionaire Ambitions Report» nach. 2025 erreichte das globale Milliardärsvermögen mit 15,8 Billionen US-Dollar ein neuer Rekord....
An der Schweizer Börse werden die fusionierten Versicherer Helvetia und Baloise neu als Helvetia Baloise gehandelt. Dies nachdem die Firmen den Zusammenschluss am Freitag vollzogen hatten. Entstanden ist ein Schwergewicht auf dem europäischen Versicherungsmarkt. Die gemeinsam als Helvetia Baloise auftretende Gruppe veröffentlichte erstmals Pro-forma-Zahlen.
Die Aktie der Helvetia Baloise Holding ist am Montagmorgen unter dem Börsensymbol HBAN mit einem Kurs von 198,20 Franken an der Schweizer Börse in den Handel gestartet. Der Kurs lag da noch leicht über der Schlussnotierung der Helvetia-Aktie vom Freitag. Danach fiel er ins Minus und büsst gegen 11 Uhr gut ein Prozent ein.
Die Fusion hatten Helvetia und Baloise nach Ostern angekündigt und im Mai gaben die Aktionäre beider Firmen grünes Licht dazu. Die Papiere der Baloise Gruppe, die technisch gesehen im Rahmen einer «Fusion unter Gleichen» in der Helvetia aufgeht, wurden derweil mit dem Vollzug der Fusion in neu ausgegebene Namensaktien der Helvetia Baloise umgetauscht und dekotiert.
Die seit dem 5. Dezember fusionierte Helvetia Baloise veröffentlichte gleichzeitig für das neu entstandene Unternehmen Pro-forma-Finanzinformationen. Während sich fusionsbedingte Anpassungen in der Rechnungslegung auf die Bilanz und Erfolgsrechnung auswirken, kommt es weder bezüglich Cash-Generierung noch bei den Solvenz-Angaben zu Veränderungen.
Die neuen Pro-forma-Kennzahlen für das Geschäftsjahr 2024 und das Halbjahr 2025 machen jedoch deutlich, dass die Umstellung auf IFRS-Acquisition-Accounting massive Verschiebungen in der Bilanz nach sich zieht. Im Rahmen der Berechnungen hat die Gruppe immaterielle Vermögenswerte und deren anschliessende Abschreibung sowie die Erfassung von Goodwill aus der Transaktion erfasst.
So weist Helvetia Baloise per 30. Juni 2025 einen Goodwill von 4,7 Milliarden Franken und übrige immaterielle Vermögenswerte aus der Fusion von 3,4 Milliarden Franken aus. Die gesamten Aktiva betragen 146,5 Milliarden Franken und das Eigenkapital 13,9 Milliarden Franken, teilte die Gruppe mit.
In der kombinierten Erfolgsrechnung ergeben sich laut Mitteilung positive und negative Auswirkungen, wobei die negativen Effekte überwiegen. Der grösste Einflussfaktor sei die Amortisation immaterieller Vermögenswerte. Helvetia Baloise werde aber zur verbesserten Transparenz betreffend der operativen Leistung «Underlying Earnings» und weitere relevante Kennzahlen definieren, um nicht-operative Erwerbseffekte zu bereinigen. Trotz dieser Effekte weist das kombinierte Unternehmen ein Pro-forma-Halbjahresergebnis von 517 Millionen Franken aus.
Bereits zuvor kommunizierte strategische Ziele bleiben bestehen. Die Gruppe positioniert sich als Nummer 2 im Schweizer Versicherungsmarkt (Marktanteil rund 20 Prozent). Die Gruppe will jedoch auch in Europa eine stärkere Rolle einnehmen. Mit einem Geschäftsvolumen von total rund 20 Milliarden Franken und rund 22'000 Angestellten, verteilt auf acht Länder (Schweiz, Deutschland, Spanien, Italien, Frankreich, Belgien, Luxemburg, Österreich) schafft sie es in die «Top 10» der börsenkotierten Versicherungen Europas.
Zentral für die finanzielle Logik der Fusion sind erwartete Synergien. Auch diese wurden erneut bestätigt. Demnach sollten rund 350 Millionen Franken an Kostensynergien (vor Steuern) jährlich realisiert werden, 80 Prozent davon sollten bis 2028 umgesetzt werden. Dies soll die Dividendenausschüttungen bis 2029 um etwa 20 Prozent erhöhen.
Gemessen an der Mitarbeiterzahl dürfte die Gesellschaft aber an Grösse verlieren, denn es werden Stellen abgebaut. Wie umfangreich der Abbau sein wird, ist noch nicht bekannt. In den Medien reichen Spekulationen bis zu 2000 Jobs, die verloren gehen. Laut Aussagen aus dem Management stehen doppelt besetzte Stabsstellen im Fokus für den Abbau.