09.12.2024, 11:25 Uhr
Die 100 Pensionskassen im UBS-Sample erzielten im November eine durchschnittliche Performance von 1,46 Prozent. Geholfen haben speziell die globalen Aktien, während der Schweizer Markt etwas schwächer war. Die...
Selbstbestimmung ist ein wichtiger Faktor für ein gutes Lebensgefühl. Mit dem neuen Selbstbestimmungsbarometer will die Swiss Life diesem Glücksfaktor regelmässig den Puls fühlen. Erste Erkenntnisse dazu: Nicht nur Geld erhöht die Selbstbestimmung, sondern auch eine gute Finanzplanung. Die Selbstbestimmung wächst ausserdem mit wachsender Selbstständigkeit und dem Alter. Immerhin fühlen sich 60% der Schweizer selbstbestimmt.
Das eigene Leben selbst zu gestalten und frei entscheiden zu können, gehört zu den universellen menschlichen Bedürfnissen. Swiss Life untersucht im Rahmen des neu lancierten Selbstbestimmungsbarometers, wie verbreitet dieses positive Gefühl ist und welche Faktoren dafür relevant sind. Die Umfrage macht deutlich: Selbstbestimmung ist ein wesentlicher Faktor für unser Wohlbefinden und unser Lebensgefühl. Wer selbstbestimmt ist, fühlt sich wesentlich zufriedener im Leben, ist viel optimistischer und deutlich weniger gestresst. Mit 83% erachtet es denn auch eine überwiegende Mehrheit der erwachsenen Menschen in der Schweiz als äusserst wichtig, das eigene Leben selbst zu gestalten.
Dies gelingt nicht allen, aber immerhin: Sechs von zehn der volljährigen Schweizerinnen und Schweizer (61%) fühlen sich im Leben insgesamt selbstbestimmt. Auf dem Land (64%) sind es etwas mehr als in der Stadt und in der Agglomeration (beide 59%). Hiess es im Mittelalter «Stadtluft macht frei», so gilt heute also eher «Landluft macht unabhängig». Bemerkenswert ist die Entwicklung der Selbstbestimmung während der Covid-19-Pandemie. Trotz Lockdown, Homeoffice und getrübten Wirtschaftsaussichten wird die Pandemie nicht als eine massive Einschränkung des eigenen Lebens wahrgenommen. Ganz im Gegenteil: Gegenüber einer Swiss Life-Umfrage vom Herbst 2019 (56%) fühlten sich während der Pandemie im April 2020 mit 61% sogar mehr Menschen selbstbestimmt als davor.
Am stärksten selbstbestimmt fühlen sich die Schweizerinnen und Schweizer in den Lebensbereichen Freizeit, Sozialleben und in der Partnerschaft – ein Hinweis darauf, dass die Befragten dem Stillstand auch Positives abgewinnen können und dieser, zumindest zwischenzeitlich, zur Rückbesinnung auf die wichtigen Dinge des Lebens geführt hat. Allerdings trifft dies nicht auf alle zu: Jene Befragten (35%), die infolge der Pandemie mit negativen persönlichen Auswirkungen rechnen, empfinden sich nun deutlich weniger selbstbestimmt als 2019. Ihnen droht infolge der Krise die Bestimmung über das eigene Leben zu entgleiten.
Einen signifikanten Einfluss auf die Selbstbestimmung hat das Alter: Je älter wir sind, desto selbstbestimmter fühlen wir uns. Bezeichnen sich von den 18- bis 49-Jährigen nur 55% als selbstbestimmt, so sind es bei den 50- bis 64-Jährigen schon 60%. Mit 75% deutlich am selbstbestimmtesten fühlen sich die Rentner (65 plus). Keinen Einfluss hat hingegen das Geschlecht: In Sachen Selbstbestimmung herrscht Gleichberechtigung und ebenso viele Frauen (60%) empfinden ihr Leben so selbstbestimmt wie Männer (61%).
Der relevanteste berufliche Faktor ist das Anstellungsverhältnis: Vollzeitangestellte fühlen sich selbstbestimmter als Teilzeitarbeitende; Selbständige mehr als Angestellte. Eine zentrale Rolle spielen auch die finanziellen Verhältnisse: je höher das Einkommen oder die Ersparnisse, desto höher das Gefühl der Selbstbestimmung. Die Umfrage zeigt aber auch: Mindestens ebenso wichtig wie die persönliche finanzielle Situation ist die Finanzkompetenz bzw. die Finanzplanung: 68% der Menschen mit guten Finanzkenntnissen fühlen sich selbstbestimmt, ohne diese Kenntnisse sind es nur 55%. Zwei von drei Menschen ohne Finanzplanung gehen davon aus, dass sie zum Zeitpunkt ihrer Pensionierung weniger oder nur gleich viel Geld zur Verfügung haben. Demgegenüber sind Menschen mit Finanz- oder Vorsorgeplanung finanziell zuversichtlicher: Jeder Zweite rechnet damit, dass er zum Zeitpunkt seiner Pension mehr finanzielle Möglichkeiten hat.
Eine deutliche Mehrheit ist zuversichtlich, dass ihre Selbstbestimmung in den nächsten zehn Jahren gleich bleibt (35%) oder sogar zunimmt (36%). 29% sind pessimistisch und befürchten weniger Autonomie. Ähnlich ist der Befund bezüglich der Selbstbestimmung im Rentenalter: Zwei Drittel der Befragten (68%) erwarten dannzumal gleich viel oder mehr Unabhängigkeit im Vergleich zu heute. Die Schweiz ist für einmal übrigens kein Sonderfall, sondern es scheint so etwas wie ein mitteleuropäisches Gefühl der Selbstbestimmung zu geben. Denn die Unterschiede zwischen den Ländern sind sehr gering, wie die zeitgleich durchgeführten Umfragen von Swiss Life zeigen: Am selbstbestimmtesten fühlen sich die Menschen in Österreich (64%), gefolgt von Deutschland (63%), der Schweiz (61%) und Frankreich (59%). Nur bezüglich der mittelfristigen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie sind die Franzosen deutlich pessimistischer: 52% befürchten in den nächsten drei Jahren einen negativen Einfluss, in den anderen Ländern ist es nur rund ein Drittel.