Weichenstellung für unabhängige Vermögensverwalter

Die Tätigkeiten des Branchenverbands und der Selbstregulierungsorganisation werden getrennt. Bild: Pixabay
Die Tätigkeiten des Branchenverbands und der Selbstregulierungsorganisation werden getrennt. Bild: Pixabay

Die Mitglieder des Verbands Schweizerischer Vermögensverwalter genehmigen die Umwandlung in einen professionellen Berufsverband und den Aufbau einer unabhängigen Aufsichtsorganisation.

03.06.2019, 16:18 Uhr
Regulierung

Redaktion: rem

Der Verband Schweizerischer Vermögensverwalter (VSV) wird sich 2020 in einen reinen Berufs- und Branchenverband umwandeln und sich künftig auf die wichtigen Themen Interessenvertretung, Weiterbildung und Rechtsinformation konzentrieren. Diese Neuausrichtung sowie den Aufbau einer unabhängigen Aufsichtsorganisation (AO) haben die Mitglieder anlässlich der diesjährigen Mitgliederversammlung klar bestätigt, wie aus einer Mitteilung des VSV hervorgeht. Dieser Schritt ist eine Folge der neuen Finanzmarktregulierung FIDLEG/FINIG, die Anfang 2020 in Kraft tritt und mit der die unabhängigen Vermögensverwalter dank der FINMA-Bewilligung den Banken gleichgestellt werden.

Getrennte Tätigkeiten des Branchenverbands und der Selbstregulierungsorganisation

Die Mitglieder stimmten der Neuausrichtung des Verbands, dem Aufbau einer unabhängigen Aufsichtsorganisation (AO) sowie der Aufnahme von Trustees und Gruppengesellschaften sehr deutlich zu. Sie sprachen die dafür nötigen Mittel und genehmigten die damit verbundenen Statutenänderungen mit grosser Mehrheit. So sieht der Verband die schrittweise Trennung der Tätigkeiten des Branchenverbands und der Selbstregulierungsorganisation des VSV (SRO VSV) und den entsprechenden Aufbau einer Aufsichtsorganisation namens SO-FIT (Supervisory Organisation for Financial Intermediaries & Trustees) zusammen mit den Partnerverbänden OAR-G, SATC und STEP vor. Die Mitglieder des VSV profitieren davon, dass die SRO des VSV Mitte 2020 direkt auf SO-FIT übertragen wird. Umständliche Wechsel erübrigen sich damit für die heute beim VSV angeschlossenen Mitglieder.

Die Neuausrichtung und die organisatorische Trennung des Verbands wurde notwendig, weil es den künftigen Aufsichtsorganisationen nicht erlaubt sein wird, ihre Angeschlossenen aus- und weiterzubilden oder zu beraten. Auch die Verteidigung der Brancheninteressen gegenüber Politik, Aufsicht und Depotbanken wird ein wichtiges Tätigkeitfeld des Branchenverbands bleiben. Serge Pavoncello, Präsident des VSV, erinnerte an die zentrale Rolle des VSV, welcher der einzige Verband gewesen sei, der sich dem ursprünglichen Entwurf des Finanzinstitutsgesetzes (FINIG) widersetzte:

"Das war eine ganz wichtige Leistung im Interesse der unabhängigen Vermögensverwalter als eigene Branche. Der ursprüngliche Entwurf hätte unweigerlich das Ende eines grossen Teils des Berufsstandes bedeutet."

Der VSV selbst könne mit dieser Neuausrichtung seine Kräfte voll auf die professionellen Dienstleistungen für die Branche konzentrieren. So startet im Herbst 2019 das online-basierte Weiterbildungsportal. Das massgeschneiderte Programm wird laut eigenen Angaben begleitet durch einen wissenschaftlichen Beirat mit hochkarätigen Vertretern.

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