03.12.2024, 15:42 Uhr
Der ehemalige Direktor der Eidgenössischen Bankenkommission, Daniel Zuberbühler, fordert für die UBS deutlich höhere Eigenkapitalvorgaben. Damit solle das «desaströse» Szenario einer Abwicklung der Grossbank...
Im Prozess um milliardenschweren Anlagebetrug mit der erfundenen Online-Währung Onecoin hat das Landgericht Münster die Angeklagten zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Die Drahtzieherin Ruja Ignatova gehört noch immer zu den meistgesuchten Kriminellen.
Der Prozess in Münster hat insgesamt drei Jahre lang gedauert. In 43 Verhandlungstagen beleuchtete das Landgericht die betrügerische Masche. Danach wurden nach einem Pyramidensystem sogenannte Schulungspakete verkauft, die den Kunden völlig wertlose Anteilscheine der Kryptowährung einbrachten. Über das Internet wurde den Käufern dann vorgegaukelt, dass sie die Währung «schürfen» könnten, und es wurde eine fiktive Wertsteigerung präsentiert.
Eine Frau aus Greven im Münsterland muss wegen Beihilfe zum Betrug für vier Jahre in Haft, ihr Mann für fünf Jahre, wie eine Gerichtssprecherin mitteilte. Es ging um fast 13 000 Fälle. Ein Anwalt aus München muss für zwei Jahre und neun Monate ins Gefängnis. Bei ihm ging es um den Vorwurf der Geldwäsche.
Der Mann aus Greven bekam die längere Strafe, weil er in dem Schneeballsystem, bei dem Anleger geprellt wurden, nach Ansicht des Gerichts die grössere Rolle gespielt hatte. Ausserdem ordnete das Gericht die Einziehung von 43 500 Euro bei der Frau, knapp 1,2 Millionen Euro bei dem Grevener, 627 000 Euro bei dem Anwalt und 41 Millionen Euro bei einer von dem Ehepaar betriebenen Firma an.
Die 50jährige Manon H. und ihr 71-jähriger Mann Frank R. hatten dazu in Greven ein Unternehmen für diese Transaktionen gegründet und einen Vertrag mit Ruja Ignatova, der Drahtzieherin des Betruges, abgeschlossen. Auf prunkvollen Veranstaltungen hatte sie für OneCoin zwischen 2014 und 2016 international Werbung gemacht. Dann war die selbsternannte «Krypto-Queen» untergetaucht. Das FBI zählt sie inzwischen zu den zehn meistgesuchten Kriminellen.
Insgesamt sollen Millionen Kunden um bis zu 3 Milliarden Euro betrogen worden sein. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) hatte 2017 Konten sperren lassen, die in Deutschland für Onecoin-Transaktionen genutzt worden waren.
2016 fiel das Unternehmen durch eine Geldwäscheverdachtsanzeige der Kreissparkasse Steinfurt auf. Hunderte Buchungen über insgesamt 320 Millionen Euro innerhalb weniger Wochen hatten Misstrauen geweckt.