03.12.2024, 15:42 Uhr
Der ehemalige Direktor der Eidgenössischen Bankenkommission, Daniel Zuberbühler, fordert für die UBS deutlich höhere Eigenkapitalvorgaben. Damit solle das «desaströse» Szenario einer Abwicklung der Grossbank...
Der Lkw-Hersteller MAN hat in diesem Monat mit Testfahrten computergesteuerter Lastwagen auf der Autobahn begonnen. Bundesverkehrsminister Volker Wissing und MAN-Chef Alexander Vlaskamp fuhren nun auf der A9 bei München in einem selbstfahrenden Sattelschlepper mit.
Auf der A9 nördlich von München fuhr er in einem computergesteuerten Sattelschlepper von Allershausen knapp zehn Kilometer bis zur Raststätte Fürholzen-West mit und zeigte sich begeistert. «Unser Ziel ist es, zum Leitmarkt für das automatisierte und vernetzte Fahren zu werden», sagte der FDP-Politiker. Es könne helfen, das steigende Frachtaufkommen trotz des wachsenden Fahrermangels zu bewältigen. Mit dem Gesetz zum autonomen Fahren, das noch von seinem Vorgänger Andreas Scheuer stammt, habe Deutschland «die Spitzenposition in Europa eingenommen».
MAN hat das Testfahrzeug zusammen mit den Zulieferern Bosch, Knorr-Bremse, Leoni, dem TÜV Süd und weiteren Partnern entwickelt und auf dem werkseigenen Testgelände erprobt. Mit einer Sondergenehmigung des Kraftfahrtbundesamts geht es nun auf die Autobahn.
Dabei wird der Lkw stets von Mitarbeitern in einem Kontrollzentrum aus der Ferne überwacht und notfalls gesteuert und gebremst, wie MAN-Sprecher Gregor Jentzsch betont. Ausserdem sitzt auch ein Sicherheitsfahrer am Lenkrad, der jederzeit eingreifen kann.
Hersteller und Zulieferer erhoffen sich mit selbstfahrenden Lastwagen ein grosses Geschäft. Daimler Trucks ist auf Highways in den USA schon seit einem Jahr mit selbstfahrenden Lastwagen in Pilotprojekten mit Kunden unterwegs, will sie 2027 regulär auf den Markt bringen und 2030 drei Milliarden Dollar Umsatz und eine Milliarde Dollar Gewinn vor Zinsen und Steuern damit erwirtschaften, wie Konzernsprecher Paul Mandaiker sagt. So konkrete Pläne sind von MAN noch nicht bekannt. Erst Ende des Jahrzehnts seien Schritte «in Richtung Serienreife» geplant, sagt MAN-Chef Alexander Vlaskamp.
«Am Ende muss es sich für einen Spediteur lohnen, sich die Technik anzuschaffen», erklärt MAN-Sprecher Jentzsch. Und listet eine Reihe von Vorteilen auf: Autonome Lkw könnten die Gesamtbetriebskosten um 10 bis 15 Prozent senken. Sie müssen keine Lenkzeiten und Ruhepausen beachten. Sie können theoretisch rund um die Uhr fahren. Sie werden weder müde noch unaufmerksam. Die Zahl der Unfälle dürfte sinken. In Europa und in den USA herrscht ein riesiger Fahrermangel. Statt Sattelschlepper mit Containern im Linienbetrieb auf der Autobahn zwischen Hamburg und München hin- und herzufahren und regelmässig weit weg von daheim in der Fahrerkabine zu übernachten, könnten mehr Fahrer künftig im Regionalverkehr arbeiten, Fahrzeuge beladen und Ware ausliefern.