03.12.2024, 15:42 Uhr
Der ehemalige Direktor der Eidgenössischen Bankenkommission, Daniel Zuberbühler, fordert für die UBS deutlich höhere Eigenkapitalvorgaben. Damit solle das «desaströse» Szenario einer Abwicklung der Grossbank...
Nach der Einigung der Schweiz mit Grossbritannien über die Gleichwertigkeit der Schweizer Börse SIX können Schweizer Aktien wieder im Vereinigten Königreich gehandelt werden. Die Finma hat diversen britischen Handelsplätzen hierfür die Anerkennung erteilt.
Nachdem am 13. Januar 2021 die Verordnung zur Anerkennung der Schweizer Börsenregulierung als gleichwertig dem Parlament des Vereinigten Königreichs (UK) vorgelegt wurde, ist diese am 3. Februar 2021 in Kraft getreten. Im Anschluss daran hat das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) im Gegenzug die Beschränkungen für UK aufgehoben. Damit können Schweizer Aktien wieder an diversen Handelsplätzen im Vereinigten Königreich gehandelt werden, wie die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) am Mittwoch mitteilte. Neben der Londoner Börse LSE haben auch zehn weitere Handelsplattformen im Vereinigten Königreich die Finma-Anerkennung erhalten. Darunter sind beispielsweise Turquoise oder Tradeweb Europe.
Vor einer Woche hatte sich Bundesrat Ueli Maurer mit dem britischen Schatzkanzler Rishi Sunak in einer Onlinekonferenz getroffen und vereinbart, dass unmittelbar nach der Anerkennung der Gleichwertigkeit der Schweizer Börse SIX durch Grossbritannien die von der Schweiz ergriffenen Massnahmen zum Schutz der hiesigen Börseninfrastruktur nicht mehr auf das Vereinigte Königreich anwendbar sein würden. Damit falle für London das Bundesratsverbot für den Handel von Schweizer Aktien an EU-Börsen weg.
Hintergrund für das Verbot ist der Streit der Schweiz mit Brüssel über das Rahmenabkommen. Im Sommer 2019 hatte die EU-Kommission wegen mangelnden Fortschritts bei diesen Verhandlungen die Gleichwertigkeit der Schweizer Börse SIX verweigert. Eine eigentlich technische Beurteilung wurde seitens Brüssel als politisches Druckmittel eingesetzt. Damit hat die EU-Kommission den Investoren aus der Europäischen Union den Handel an der Schweizer Börse verboten. Als Reaktion darauf verbot der Bundesrat den Handel mit Schweizer Wertpapieren an EU-Börsen. Dadurch verlagerte sich Handelsvolumen von ausländischen Handelsplätzen in die Schweiz und die Schweizer Börse SIX erfreute sich viel höheren Handelsvolumina. Bis dahin war rund ein Drittel der Aktien der Schweizer Grosskonzerne im Ausland gehandelt worden, ein grosser Teil davon in London.
"SIX begrüsst diesen Schritt. Wir haben uns immer für offene und internationale Kapitalmärkte eingesetzt. Dies im Interesse der nationalen und internationalen Anleger. Mit der gegenseitigen Anerkennung der Äquivalenz ist zwischen den bedeutenden Finanzzentren in der Schweiz und in UK ein gesunder Austausch und Wettbewerb möglich", kommentierte Thomas Wellauer, Verwaltungsratspräsident von SIX, den Entscheid.