03.12.2024, 15:42 Uhr
Der ehemalige Direktor der Eidgenössischen Bankenkommission, Daniel Zuberbühler, fordert für die UBS deutlich höhere Eigenkapitalvorgaben. Damit solle das «desaströse» Szenario einer Abwicklung der Grossbank...
Die Finma attestiert in ihrem Geschäftsbericht 2020 den Finanzinstituten, sie seien robust durch das schwierige Corona-Jahr gekommen. In der Rechtsdurchsetzung bleibt für die Finanzmarktaufsicht Geldwäscherei im Fokus.
Das Jahr 2020 und die Tätigkeit der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) waren stark von der Corona-Pandemie geprägt, schreibt die Finma in der Medienmitteilung zum Geschäftsbericht 2020. Die Krise habe erstmals die nach der Finanzkrise 2008 getroffenen regulatorischen Vorkehrungen auf die Probe gestellt. Dabei hätten sich die in den vergangenen Jahren aufgebauten regulatorischen Kapitalpuffer für die Stabilität und die Sicherheit als äusserst zweckdienlich erwiesen.
Ebenso habe sich der regulatorische Werkzeugkasten bewährt dank der eigens für solche Situationen vorgesehenen Flexibilität. Schliesslich habe die Corona-Krise auch die Business-Continuity-Pläne der Finanzmarktakteure und der Finma als Behörde herausgefordert. Es habe sich gezeigt, dass die Akteure gut und sorgfältig auf die Krise vorbereitet waren.
Trotz Home-Office und Lockdown hat die Finma bei den Banken allein rund hundert Vor-Ort-Kontrollen durchgeführt. Das sind sechs Prozent mehr als im Vorjahr. Zudem bereitete sie den institutionellen und regulatorischen Rahmen für die Umsetzung von FIDLEG und FINIG vor: Sie hat fünf Aufsichtsorganisationen, drei Registrierungsstellen sowie zwei Prospektprüfstellen bewilligt und rund 2500 unabhängige Vermögensverwalter vorregistriert. Damit sei die Finanzmarktaufsicht bereit, die in den kommenden Monaten erwarteten Bewilligungsgesuche der unabhängigen Vermögensverwalter und Trustees zügig zu bearbeiten.
In der Rechtsdurchsetzung, also dem Enforcement, führte die Finma im vergangenen Jahr 628 Abklärungen (2019: 816) und 33 Enforcementverfahren (2019: 30). Unter anderem befassten sich die Aufseher nochmals mit komplexen Fällen mit internationalen Verflechtungen im Bereich der Geldwäschereibekämpfung. Die Finma erliess und veröffentlichte gegen Julius Bär und Banca Credinvest je eine Verfügung, die mit Geschäftsbeziehungen aus dem Umfeld der Petróleos de Venezuela S.A. (PDVSA) zusammenhingen. Damit führte sie in den Jahren 2016 bis 2019 in mehr als zwanzig Fällen Verfahren gegen Institute sowie verantwortliche Manager im Zusammenhang mit Korruptionsfällen wie 1MDB, Petrobras und FIFA.