03.12.2024, 15:42 Uhr
Der ehemalige Direktor der Eidgenössischen Bankenkommission, Daniel Zuberbühler, fordert für die UBS deutlich höhere Eigenkapitalvorgaben. Damit solle das «desaströse» Szenario einer Abwicklung der Grossbank...
Anlässlich des ersten Jahrestages von Donald Trumps Präsidentschaft blickt Ian Heslop von Old Mutual Global Investors auf die Auswirkungen der neuen Regierung auf die US-Wirtschaft und die Reaktion der Aktienmärkte zurück.
Präsident Donald Trump mag zwar erst ein Jahr an der Macht gewesen sein. Doch die Menge an Sendezeit, die Trump erhält, lässt seine Amtszeit wie eine Ewigkeit erscheinen. Diese Meinung vertritt Ian Heslop, Portfoliomanager des Old Mutual North American Equity Fund bei Old Mutual Global Investors. Erstens sollte man gemäss Heslop anerkennen, dass die US-Wirtschaft gut läuft, und der starke US-Aktienmarkt dies widerspiegelt. Trumps viel diskutierte Steuerpolitik sei positiv für das zukünftige Gewinnwachstum der Unternehmen, und sein Angriff auf die Regulierung könnte theoretisch zu einer weiteren Expansion führen.
Im Allgemeinen bewertet der Portfoliomanager diese Initiativen als positiv für die Aktienmärkte. Er weist aber darauf hin, dass diese Politiken sehr stimulierend für eine Wirtschaft sind, die bereits recht stark ist und eine niedrige Arbeitslosigkeit aufweist. Wenn der Effekt der Stimulierung einer bereits starken Wirtschaft letztlich dazu führe, dass die US-Notenbank die Geschwindigkeit der bereits eingeleiteten Straffung der Geldpolitik erhöht, könnte dies zu einem deutlich kühleren Umfeld für Aktien führen.
Trump hat sich definitiv nicht als "üblicher Politiker" erwiesen. Seine Äusserungen und Handlungen hätten eine normale politische Karriere bisher sicherlich zerstört. "Jede wahrgenommene Kleinigkeit wird durch die volle Kraft eines präsidialen Twitter-Angriffs getroffen", sagt Heslop. Die von anderen Mitgliedern der Verwaltung verfolgte Politik kann somit vom Präsidenten in Sekundenschnelle niedergemacht werden. "Es mag zwar ein Klischee sein, aber die Märkte hassen Unsicherheit, und dieses Mass an politischer Unsicherheit kann sich auf die künftige Stimmung auswirken", so der Portfoliomanager weiter.
Allerdings sei der Zusammenhang zwischen Makro und Markt derzeit nur schwer vorherzusagen. "In den letzten Jahren haben wir vorhersehbare Ereignisse erlebt, bei denen man die Reaktion des Marktes nicht richtig voraussagen konnte", meint der Experte. Der überraschende Wahlsieg von Trump am 8. November 2016 selbst (der trotz der Überraschung von einer Rallye begrüsst wurde) sei ein gutes Beispiel dafür. Die Vorhersage eines Ereignisses sei die eine Sache, aber wie der Markt funktioniert, hänge von den jeweiligen Stimmungsänderungen ab, die mit dem Ereignis einhergehen. "Wir argumentieren weiterhin, dass es zu schwierig ist, Makroereignisse vorherzusagen, um die Reaktion des Marktes zu prognostizieren. Ein besserer Ansatz, so glauben wir, ist es, zu messen, wie sich das Verhalten der Anleger verändert und was dies für die Stimmung bedeutet", schliesst Heslop.