03.12.2024, 15:42 Uhr
Der ehemalige Direktor der Eidgenössischen Bankenkommission, Daniel Zuberbühler, fordert für die UBS deutlich höhere Eigenkapitalvorgaben. Damit solle das «desaströse» Szenario einer Abwicklung der Grossbank...
Der Bitcoin hat massiv an Wert verloren. Am späten Mittwochabend lag der Kurs der Digital-Anlage Bitcoin noch über der Marke von 60'000 US-Dollar, um dann innerhalb von zwölf Stunden rund 5 Prozent abzustürzen.
Analysten führten den Kurseinbruch vor allem auf eine Mitteilung des Insolvenzverwalters der gescheiterten Kryptobörse Mt.Gox zurück. Er hatte angekündigt, eine grosse Anzahl von Bitcoin-Token (BTC) an geschädigte Gläubiger zu übergeben. Die Geschädigten warten seit Jahren auf eine Erstattung ihrer Coins.
Nach dem Zusammenbruch der Börse im Jahr 2014 verloren Nutzer insgesamt 850 000 BTC. Davon wurden 142 000 BTC geborgen und sollen nun an ihre Eigentümer übergeben werden. Der Marktplatz in Tokio war in der frühen Bitcoin-Ära die weltweit grösste Handelsplattform für die digitale Kryptowährung. Ende Februar 2014 meldete Mt.Gox nach einem Hack Insolvenz an und stürzte die Währung damals in eine erste grosse Vertrauenskrise.
Unklar ist, wie die ehemaligen Mt.Gox-Kunden sich jetzt verhalten werden. Sollte ein erheblicher Teil von ihnen die geretteten Bitcoin-Bestände kurzfristig verkaufen wollen, würde dies zu einem Bitcoin-Überangebot auf dem Markt führen. Die Marktbeobachter von Glassnode verzeichneten bislang allerdings noch keine grösseren BTC-Transfers.
Die Sorge vor einem Bitcoin-Überangebot wird ausserdem von der Tatsache genährt, dass Strafverfolgungsbehörden auf grossen BTC-Beständen sitzen, die sie bei Kriminellen gesichert haben. Allein das Landeskriminalamt Sachsen beschlagnahmte im Kontext der Ermittlungen gegen die illegale Film-Tauschbörse Movie2k.to Januar rund 50 000 Bitcoin. Auch das Bundeskriminalamt (BKA) soll regelmässig beschlagnahmte BTC-Bestände in klassische Währungen wie Euro oder Dollar umtauschen.
Die insgesamt schlechte Stimmung am Kryptomarkt steht auch in einem Zusammenhang mit der US-Zentralbank Federal Reserve. Zurzeit ist unklar, wann und in welchem Umfang die Fed ihre Geldpolitik lockern könnte. Solange die Zinssätze vergleichsweise hoch sind, stehen den Anlegern viele Optionen offen, ihr Geld gewinnbringend anzulegen. Darunter leidet dann der Kryptomarkt.