07.01.2025, 13:32 Uhr
Ashok Bhatia, Chief Investment Officer Fixed Income bei Neuberger Berman erläutert, warum 2025 ein gutes Anleihenjahr werden kann – wenn auch wohl mit mehr Volatilität als erhofft.
«Die Gesamtrenditeaussichten für globale Hochzinsanleihen sind attraktiv, da die technischen Daten immer noch günstig, die Renditen hoch und die Ausfallraten niedrig sind», schreibt Rob Fawn, Senior Portfolio Manager des PGIM Global High Yield Bond Fund.
Nach mehreren Jahren, in denen die Zinsen extrem niedrig waren, besteht laut dem Experten nun «Wertpotenzial». Unternehmensanleihen seien erneut ein zuverlässiger Vermögensgenerator, und angesichts von rund 7,0 Prozent Zinsen auf globale Hochzinspapiere ziehe dieses Segment weiter Anleger an, die zuvor in Aktien angelegt waren.
Laut PGIM gibt es mehrere Gründe, warum Anleger aus Aktien aus- und in Hochzinsanleihen einsteigen:
Die Verengung der Spreads von globalen Hochzinsanleihen seit Jahresbeginn liess die Erträge stark ansteigen. Die Gründe dafür waren, dass die Märkte eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine sanfte Landung einpreisten, die allgemein soliden Erträge und die Unterstützung durch technische Marktfaktoren angesichts des weiterhin mangelnden Nettoangebots sowie Mittelzuflüsse von Kunden, die weitgehend aus Aktien ausstiegen.
«Mit Blick auf die Zukunft sind wir nach wie vor begeistert über die Gesamtrenditeaussichten für globale Hochzinsanleihen. Die technischen Marktfaktoren sind günstig und die Renditen hoch, während die Ausfälle begrenzt sind», schreibt Fawn. Allerdings scheinen sich die Spreads nahezu auf fairen Niveaus zu bewegen. Die Wachstums- und Inflationsentwicklung bleibe ungewiss, die geopolitische Lage sei unverändert und in vielen wichtigen Ländern stehen Wahlen an – alles Faktoren, die Volatilität mit sich bringen könnten.
PGIM erwartet, dass die Ausfallraten in den nächsten zwölf Monaten auf ihrem derzeitigen Stand von rund 2,5 Prozent bleiben. Da der Markt überwiegend aus hochwertigen, performancestarken Unternehmen zusammengesetzt sei, verharrten die Ausfälle auf diesen überschaubaren Niveaus. Allerdings gibt es laut dem Experten immer noch ein aufgesplittertes, verzerrtes Marktsegment, das zum Grossteil aus unter Druck stehenden Geschäftsmodellen oder übermässig gehebelten langjährigen Kapitalstrukturen besteht, die in dem neuen Zinsumfeld nicht zurechtkommen. Innerhalb dieser mit Problemen kämpfenden Gruppe von Unternehmensanleihen gebe es im Hochzinssegment immer noch ein paar wenige Gelegenheiten, um aktienähnliche Erträge zu erzielen.
«Folglich halten wir das Risiko gering und gehen davon aus, dass für aktive Manager, die ihre starken Titelauswahlkompetenzen zur gewissenhaften Über- beziehungsweise Untergewichtung ihrer Positionen in Unternehmensanleihen einsetzen, weiter eine Vielzahl von Gelegenheiten für Relative-Value-Alpha bestehen», so das Fazit.
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