Starker Konsum bringt Japans Wirtschaft in Fahrt

Experten sprechen von einer «erstaunlich» starken Erholung des Konsums. (Bild siriwat sriphojaroen/Shutterstock)
Experten sprechen von einer «erstaunlich» starken Erholung des Konsums. (Bild siriwat sriphojaroen/Shutterstock)

Die japanische Wirtschaft ist nach einem schwachen Jahresauftakt wieder in Schwung gekommen. Im zweiten Quartal sei die Wirtschaftsleistung auf das Jahr hochgerechnet um 3,1 Prozent gewachsen, teilte die Regierung nach einer ersten Schätzung mit.

15.08.2024, 12:29 Uhr
Konjunktur | Notenbanken

Redaktion: awp/sw

Verzichtet man auf eine Annualisierung der Daten, ergibt sich für die Monate April bis Juni ein Wachstum um 0,8 Prozent zum Vorquartal. Beide Kennzahlen liegen über den Erwartungen von Analysten.

Im ersten Quartal hatte das noch ganz anders ausgesehen, da war die viertgrösste Volkswirtschaft der Welt um annualisiert 2,3 Prozent geschrumpft. Der konjunkturelle Dämpfer zu Beginn des Jahres ist damit stärker als bisher bekannt. Die Regierung revidierte den Rückgang, nachdem zuvor nur ein Minus von 1,8 Prozent gemeldet worden war.

Es war vor allem der private Konsum der Japaner, der im zweiten Quartal zum Wachstum beigetragen hat. Experten des Analysehauses Pantheon Macroeconomics sprachen von einer «erstaunlich» starken Erholung des Konsums. Damit sei in diesem Bereich eine Schwächephase über vier Quartale zu Ende gegangen.

Plus auch bei den Investitionsgütern

«Aber auch die Investitionen legten recht kräftig zu», kommentierte Analyst Matthias Krieger von der Landesbank Baden-Württemberg die Daten. Dies lasse hoffen, dass die japanische Wirtschaft nun auf einen dauerhafteren Wachstumspfad findet. Experte Krieger machte aber auch deutlich, dass «von einem gefestigten Aufschwung noch keine Rede sein kann».

Immerhin dürfte nach Einschätzung von Pantheon Macroeconomics Japans Notenbank erfreut sein über die Wachstumsdaten. Sie hätten Sorgen über eine mögliche schwächere konjunkturelle Erholung ausgeräumt.

Die japanische Zentralbank hatte ihre im internationalen Vergleich extrem lockere Geldpolitik im März erstmalig seit 17 Jahren mit einer leichten Zinserhöhung gestrafft. Ein Grund dafür waren anziehende Löhne und Gehälter, die es etwas wahrscheinlicher machen, dass die chronisch schwache Inflation nachhaltig steigt. Ende Juli hatte die Bank of Japan eine weitere leichte Zinserhöhung nachgelegt.

Philippe Lomné (links) und Emmanuel Petit, Manager des R-co Conviction Credit Euro

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