16.12.2024, 11:11 Uhr
EZB-Chefin Christine Lagarde signalisiert, den Einlagezins weiter zu senken. «Wenn die eingehenden Daten weiterhin unsere Grundlinie bestätigen, ist die Richtung klar», sagte Lagarde in Litauen. «Wir gehen davon...
Die Nationalbank senkt den SNB-Leitzins um 0,5 Prozentpunkte auf 0,5 Prozent. Der grosse Schritt war nicht unbedingt erwartet worden.
Der Entscheid kommt überraschend. 27 der 31 von der Reuters befragten Ökonomen hatten vorausgesagt, dass die Notenbank den Leitzins erneut um 0,25 Prozentpunkte auf 0,75 Prozent senken werde. Nur vier gingen von einer stärkeren Rücknahme um 50 Basispunkte aus. Die vierte Senkung in Folge um gleich 50 Basispunkte bedeutet eine Beschleunigung.
Der zugrundeliegende Inflationsdruck habe in diesem Quartal nochmals abgenommen. Mit der Lockerung der Geldpolitik trägt die Nationalbank dieser Entwicklung Rechnung, heisst es in einer Mitteilung der SNB.
Die Inflation sei seit der letzten Lagebeurteilung erneut tiefer ausgefallen als erwartet. Sie sank von 1,1% im August auf 0,7% im November. Die neue bedingte Inflationsprognose liegt in der kürzeren Frist unter jener von September. Dies widerspiegelt vor allem die tiefer als erwartete Teuerung der Erdölprodukte und Nahrungsmittel.
Die Weltwirtschaft wuchs im dritten Quartal 2024 moderat. Die Inflation lag jüngst in vielen Ländern wieder nahe an den Zielen der Zentralbanken. Die Kerninflation blieb jedoch nach wie vor erhöht. In Erwartung eines weiteren Rückgangs der Inflation senkten verschiedene Zentralbanken in diesem Quartal ihre Leitzinsen weiter.
Die SNB erwartet für das laufende Jahr ein BIP-Wachstum von rund 1%. Auch dank der geldpolitischen Lockerung der letzten Quartale sollte das Wachstum nächstes Jahr etwas anziehen, aufgrund der moderaten Auslandkonjunktur allerdings nur leicht. Für 2025 erwartet die SNB aktuell ein Wachstum von zwischen 1% und 1,5%. In diesem Umfeld dürfte die Arbeitslosigkeit weiter leicht ansteigen, während die Auslastung der Produktionskapazitäten etwas sinken dürfte.