22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Die japanische Zentralbank hat ihre lockere Geldpolitik bestätigt. Der Leitzins liegt weiter zwischen null und 0,1 Prozent, wie die Bank of Japan nach ihrer geldpolitischen Sitzung in Tokio bekannt gab. Analysten hatten mit dieser Entscheidung gerechnet.
Zugleich kündigten die Notenbanker an, künftig weniger Staatsanleihen kaufen zu wollen. Einen konkreten Plan dafür wollen sie aber erst auf der kommenden Zinssitzung im Juli vorstellen. Anleger zeigten sich darüber enttäuscht, der japanische Yen gab zu US-Dollar und Euro nach. Die Zinsen am japanischen Kapitalmarkt gaben ebenfalls nach. Im Vorfeld der Sitzung wurde über eine Verringerung der Wertpapierkäufe bereits spekuliert.
Die im März angestossene geldpolitische Normalisierung verzögert sich damit weiter. Die japanische Zentralbank fährt seit langem einen viel lockereren Kurs als andere grosse Notenbanken. Letztere haben sich in den vergangenen Jahren mit kräftigen Zinsanhebungen gegen die ausufernde Inflation gestemmt.
Dass die japanischen Währungshüter anders verfahren, hat auch historische Gründe. Das Land litt viele Jahre unter einer schwachen Teuerung mit deflationären Tendenzen, was die Wirtschaft lange belastet hatte.