Integration von digitalem Zentralbankgeld erfolgreich getestet

Das Projekt Helvetia blickt auf eine Zukunft mit vermehrt tokenisierten Vermögenswerten und DLT-basierten Finanzinfrastrukturen. (Bild: Shutterstock.com/Quardia)
Das Projekt Helvetia blickt auf eine Zukunft mit vermehrt tokenisierten Vermögenswerten und DLT-basierten Finanzinfrastrukturen. (Bild: Shutterstock.com/Quardia)

BIZ, SNB und SIX haben die Integration der Abwicklung in wholesale CBDC mit Geschäftsbanken erfolgreich getestet. Dabei geht es um tokenisierte Vermögenswerte, die auf der Distributed-Ledger-Technologie basieren und mit heutigen Systemen koexistieren.

13.01.2022, 16:22 Uhr
Notenbanken

Redaktion: rem

Die zweite Phase des Projekts Helvetia ist ein gemeinsames Experiment der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), der Schweizerischen Nationalbank und SIX (der wichtigsten Anbieterin von Finanzinfrastrukturdienstleistungen in der Schweiz), an dem auch fünf Geschäftsbanken – Citi, Credit Suisse, Goldman Sachs, Hypothekarbank Lenzburg und UBS – beteiligt waren.

Dabei wurde digitales Zentralbankgeld (wholesale CBDC) in die bestehenden Back-Office-Systeme und Prozesse integriert, wobei das Experiment eine breite Palette von Transaktionen in Schweizer Franken wie etwa Interbank-, geldpolitische und grenzüberschreitende Transaktionen umfasste.

Wholesale CBDC in bestehende Kernbankensysteme sei komplex und eine entscheidende Voraussetzung für die Emission. Phase II des Projekts Helvetia zeige erfolgreich, dass eine solche Integration operationell möglich ist. Die Ausgabe von wholesale CBDC auf einer Distributed-Ledger-Technologie (DLT)-basierten Plattform, die einem Unternehmen des Privatsektors gehört und von diesem betrieben wird, wäre nach Schweizer Recht möglich, heisst es weiter in einer Medienmitteilung vom Donnerstag.

Tokenisierte Vermögenswerte und DLT-basierte Finanzinfrastrukturen

Das Projekt Helvetia blickt auf eine Zukunft mit vermehrt tokenisierten Vermögenswerten und DLT-basierten Finanzinfrastrukturen. Gemäss internationalen Regulierungsstandards sollten die Betreiber von systemisch bedeutsamen Infrastrukturen Zahlungen in Zentralbankgeld abwickeln, soweit dies praktikabel und möglich ist. Noch seien zwar keine der bestehenden DLT-basierten Plattformen systemisch, dies könnte sich aber in Zukunft ändern. Auch könnte es dazu kommen, dass Zentralbanken die Umsetzung der Geldpolitik auf tokenisierte Vermögenswerte ausweiten müssten.

Das Experiment wurde im vierten Quartal 2021 durchgeführt. Untersucht wurde dabei die Abwicklung von Interbank-, geldpolitischen und grenzüberschreitenden Transaktionen auf den Testsystemen von SIX Digital Exchange (SDX), des Schweizer Echtzeit- Bruttoabwicklungssystems SIX Interbank Clearing (SIC) und der Kernbankensysteme.

"Wir haben gezeigt, dass Innovationen genutzt werden können, um die besten Elemente des gegenwärtigen Finanzsystems – darunter die Abwicklung in Zentralbankgeld – zu bewahren und gleichzeitig potenziell neue Vorteile zu erschliessen", sagte Benoît Cœuré, Leiter des BIS Innovation Hub, und fügte an: "Wenn sich die DLT etabliert, wird dies wichtiger denn je."

Mit technologischem Wandel Schritt halten

"Damit Zentralbanken ihren Auftrag zur Gewährleistung der Währungs- und Finanzstabilität erfüllen können, müssen sie mit dem technologischen Wandel Schritt halten. Das Projekt Helvetia ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie dies erreicht werden kann. Die SNB konnte vertiefte Erkenntnisse darüber gewinnen, wie sich die Sicherheit von Zentralbankgeld auf Märkte für tokenisierte Vermögenswerte ausweiten lässt", sagte Andréa Maechler, Mitglied des Direktoriums der Schweizerischen Nationalbank.

Das Projekt Helvetia als Experiment ist laut der Mitteilung rein exploratorischer Natur und darf nicht als Hinweis auf eine geplante Ausgabe von wholesale CBDC durch die SNB interpretiert werden. Phase II setzt die Erforschung der Abwicklung von tokenisierten Vermögenswerten in wholesale CBDC fort, die 2020 mit Phase I des Projekts Helvetia begann.

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