04.12.2025, 10:34 Uhr
Prominente Anleiheinvestoren haben laut «Financial Times» Bedenken gegen den früheren Trump-Berater Kevin Hassett als möglichen neuen Chef der US-Notenbank Fed geäussert.
Der Goldpreis hat wieder Fahrt aufgenommen. Am Montagmorgen setzte er seinen Aufschwung fort, die Feinunze notierte 3370 Dollar oder rund 20 Dollar höher als am Freitag. Der Rekord von 3500 Dollar im April rückt näher.
Am Markt wird eine mögliche Eskalation des Zollstreits zwischen den USA und der EU als Preistreiber gesehen. Nach Einschätzung von Beobachtern wächst die Sorge vor einem offenen Handelskonflikt.
Auf Seiten Brüssels wird derzeit ein Plan ausgearbeitet für den Fall, dass ein Handelsabkommen mit den USA scheitern könnte (vgl. Artikel von heute Morgen).
Darüber hinaus wird der höhere Goldpreis auch mit jüngsten Aussagen von Christopher Waller erklärt, einem der Direktoren der US-Notenbank. Waller hatte sich für eine Zinssenkung Ende Juli ausgesprochen. Zuvor hatte sich auch Direktorin Michelle Bowman ähnlich geäussert, während zahlreiche andere US-Notenbanker vorerst für einen weiter unveränderten Leitzins sind.
Da Gold keine Marktzinsen abwirft, stützen Spekulationen auf sinkende Zinsen die Nachfrage nach dem Edelmetall.
Seit Beginn des Jahres befindet sich der Goldpreis tendenziell in einer Aufwärtsbewegung. In dieser Zeit hat das Edelmetall rund 30 Prozent an Wert gewonnen. Zu den Preistreibern zählt auch der Kauf von Gold durch Zentralbanken, die seit geraumer Zeit ihre Reserven ein Stück weit unabhängiger vom US-Dollar machen wollen.
Für Goldbesitzer in der Schweiz mildert der schwache Dollar resp. starke Franken die Performance des gelben Metalls. Der Steigerung des Goldpreises von rund 30 Prozent seit Anfang Jahr steht eine Verbilligung des Dollar von 11 Prozent gegenüber. Trotzdem – auch ein Netto-Wertzuwachs von knapp 20 Prozent in gut sechs Monaten ist aussergewöhnlich und hat die meisten Erwartungen übertroffen.
Dass der Angriff aufs Rekordhoch und die Etablierung eines neuen Höchstpreises gelingt, ist realistisch. Die gewachsene Verunsicherung, der noch nicht gestillte Appetit der Notenbanken und die bei sinkenden Zinsen sich noch mehr verengenden Anlagealternativen räumen dem Goldpreis gute Chancen auf weitere Fortschritte ein.