Die Corona-Krise hat auch bei der SNB Spuren hinterlassen. (Bild: shutterstock.com)
Im Zwischenbericht weist die Nationalbank für das erste Quartal 2020 einen Verlust von 38,2 Mrd. Franken aus. Auf den Fremdwährungspositionen verzeichnete die SNB Verluste, auf den Goldbestand und die Frankenpositionen erzielte sie Gewinne.
23.04.2020, 14:30 Uhr
Redaktion: saj
Bei der Schweizierischen Nationalbank (SNB) war das erste Quartal 2020 geprägt von der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus. Die Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie hatten ab der zweiten Quartalshälfte starke Folgen für die Finanzmärkte und entsprechend für den Erfolg, wie die SNB am Donnerstag mitteilte. In den ersten drei Monaten des Jahres resultierte ein Verlust von CHF 38,3 Mrd. Franken.
Die SNB weist darauf hin, dass das Ergebnis überwiegend von der Entwicklung der Gold-, Devisen-und Kapitalmärkte abhängig ist. Starke Schwankungen seien deshalb die Regel und Rückschlüsse auf das Jahresergebnis nur bedingt möglich.
Verlust auf den Fremdwährungspositionen
Der Verlust auf den Fremdwährungspositionen belief sich auf CHF 41,2 Mrd. Die Zins- und Dividendenerträge betrugen CHF 2,1 Mrd. bzw. CHF 0,7 Mrd. Auf Zinspapieren und -instrumenten resultierte ein Kursgewinn von CHF 5,1 Mrd. Das negative Börsenumfeld führte hingegen zu einem Verlust von CHF 31,9 Mrd. auf Beteiligungspapieren und -instrumenten. Die wechselkursbedingten Verluste beliefen sich auf insgesamt CHF 17,1 Mrd.
Auf dem mengenmässig unveränderten Goldbestand entstand ein Bewertungsgewinn von CHF 2,8 Mrd. Das Gold wurde per Ende März 2020 zu 49'923 CHF/Kilo gehandelt (Ende 2019: CHF 47'222). Der Gewinn auf den Frankenpositionen betrug insgesamt CHF 0,3 Mrd. Er resultierte im Wesentlichen aus den erhobenen Negativzinsen auf Girokontoguthaben.
Ausschüttung noch nicht gefärdet
Was das SNB-Ergebnis für die Ausschüttung an Bund und Kantone im nächsten Jahr bedeuten wird, muss sich noch zeigen. Diese hängt vom Ergebnis des ganzen Jahres bzw. dem Stand der sogenannten Ausschüttungsreserven ab. Letztere liegt nach der Ausschüttung für 2019 bei rund CHF 84 Mrd. Beim jetzigen Stand bzw. einem Verlust von CHF 38 Mrd. läge die Reserve nur noch bei CHF 46 Mrd.
Die laufende Vereinbarung zwischen dem Bund und der SNB sieht eine jährliche Ausschüttung von CHF 1 Mrd. und eine Erhöhung auf CHF 2 Mrd. vor, falls die Ausschüttungsreserve (nach Gewinnverwendung) den Wert von CHF 20 Mrd. überschreitet.
Vor kurzem schloss die SNB mit dem Bund dann noch eine Zusatzvereinbarung ab, geltend für 2019 und 2020. Diese sieht eine Zusatzausschüttung von je einer weiteren Milliarde vor, wenn die Ausschüttungsreserve den Schwellenwert von CHF 30 Mrd. bzw. 40 Mrd. überschreitet.
Dies war für 2019 der Fall, daher wurden 4 Milliarden ausgeschüttet; ob es auch 2020 so sein wird, muss sich also noch zeigen. Sollten die Verluste Ende Jahr noch etwas höher sein als per Ende März, könnte es also gut sein, dass nicht die ganzen 4 Milliarden zur Ausschüttung kommen.
Die Nationalbank strafft die Geldpolitik weiter und erhöht den SNB-Leitzins um 0,5 Prozentpunkte auf 1,5 Prozent. Damit wirkt sie dem nochmals gestiegenen Inflationsdruck entgegen. «Es ist nicht auszuschliessen,...
Die US-Notenbank erhöht den Leitzins wie erwartet um 0,25 Prozentpunkte. Damit setzt das Fed trotz des jüngsten Bankenbebens ihre Serie an Zinserhöhungen fort.
Die Märtke rechnen mit einer weiteren Erhöhung des Leitzinses in der heutigen FED-Sitzung um 25 Basispunkte. Aber angesichts der Probleme im US-Bankensektor sind Überraschungen nicht auszuschliessen.
Die KOF rechnet gemäss ihrer neuesten Prognose für 2023 mit einem Wachstum des realen Bruttoinlandproduktes von 0,8 Prozent, das ist minimal mehr als im Dezember. Für 2024 wird dann wieder ein deutlich höheres...
Die Bundesbank erwartet wegen der anhaltend hohen Inflation eine Rezession in Deutschland. «Alles in allem wird die deutsche Wirtschaftsaktivität im laufenden Quartal wohl erneut sinken. Der Rückgang dürfte jedoch...
Die US-Regierung hat eine Rettungsaktion für die kalifornische First Republic Bank orchestriert, um eine weitere Bankenpleite zu verhindern. Grosse Institute helfen mit 30 Milliarden Dollar.
Die Kunden der geschlossenen Silicon Valley Bank sollen ab heute Zugang zu all ihren Einlagen bekommen. Als dritte Bank in kurzer Zeit wird die Signature Bank in New York abgewickelt. Hier wollen die US-Behörden...
Die italienische Regierung droht die Kontrolle über die Staatsverschuldung zu verlieren, so könne ein Teufelskreis entstehen, heisst es in einer neuen Studie. Die EZB hatte die künstlich hohe Nachfrage nach...
Die Inflation im Euroraum ist im Februar mit 8,5 Prozent höher ausgefallen als erwartet. Gleichzeitig verharrte die Arbeitslosenquote nach dem Rekordtief.