25.11.2024, 14:58 Uhr
Laut Mitteilung hat Robeco seine ersten aktiven börsengehandelten Fonds an der SIX Swiss Exchange notiert. Die aktiven ETFs waren seit dem 15. Oktober an der Frankfurter Börse notiert, weitere europäische...
Die Graubündner Kantonalbank (GKB) hat am Montag ihren ersten Green Bond emittiert. Sie leistet damit, wie sie selbst erklärt, "einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele des Kantons Graubünden und der Schweiz". Wie geht die Bank vor, und wie funktionieren grüne Anleihen generell? Ein interessantes Fallbeispiel.
Wie bei Standardanleihen leihen sich auch bei Green Bonds die Emittenten Kapital und zahlen für die Laufzeit einen festgelegten Zinssatz. Bei Green Bonds gibt es die Besonderheit, dass das Geld in nachhaltige und klimafreundliche Projekte fliesst: zum Beispiel in die Förderung von Wasserkraftwerken und Photovoltaikanlagen oder in den Bau energieeffizienter Gebäude.
Die Graubündner Kantonalbank (GKB) finanziert mit dem Emissionserlös ihrer ersten grünen Anleihe Projekte in den Bereichen "erneuerbare Energiequellen" und "grüne Gebäude".
Emittenten von Green Bonds gibt es in allen Bereichen – von Entwicklungs- und Geschäftsbanken über Unternehmen bis hin zu Staaten.
Der Emittent muss Anforderungen erfüllen, die in einer Reihe freiwilliger Richtlinien – den Green Bond Principles (GBP) – festgehalten sind. Zudem verpflichten ihn die GBP zu einem regelmässigen Reporting. In diesem wird den Anlegerinnen und Anlegern ausser der Mittelverwendung aufgezeigt, wie sich die Emissionserlöse auf Natur und Umwelt auswirken. Es gilt als gute Praxis, dass ein Emittent die Einhaltung der Green Bond Principles extern bewerten lässt.
Laut der Climate-Bond-Initiative hat das Emissionsvolumen grüner Anleihen 2020 einen Rekordstand von 290 Mrd. US-Dollar erreicht (plus 246% gegenüber 2016). Dieses Jahr wird sich das Volumen voraussichtlich auf 500 Mrd. US-Dollar belaufen.
Auch in der Schweiz erhalten Green Bonds zusehends mehr Aufmerksamkeit. Allein in den ersten sieben Monaten 2021 kam so viel neues Volumen auf den Markt wie zuvor in fast einem ganzen Jahr. Standen Ende 2018 gerade mal sieben Green Bonds aus, sind es aktuell bereits 43.
Trotz dieses starken Wachstums sind grüne Anleihen immer noch ein Nischensegment am globalen Anleihemarkt und machen nur knapp ein Prozent des geschätzten Volumens aus. Die GKB geht davon aus, dass die Bedeutung von Green Bonds in den kommenden Jahren deutlich zunehmen wird. Dafür verantwortlich sind vor allem aufsichtsrechtliche und politische Treiber wie etwa das Pariser Klimaschutzabkommen.
Wichtig für die erwartete dynamische Entwicklung ist auch, dass die Emission von Green Bonds in vielen Fällen eine Win-win-Situation für Emittenten und Investoren geworden ist.
Herausgeber profitieren oft von günstigeren Refinanzierungskonditionen, Investoren erzielen eine direkte positive Wirkung auf die Umwelt im Sinne des Impact Investing. Das gilt sowohl für institutionelle Investoren als auch für Privatanlegerinnen und -anleger.
Die Graubündner Kantonalbank hat am 15. November einen Green Bond im Umfang von CHF 100 Mio. emittiert. Dabei handelt es sich um festverzinsliche Titel, deren Emissionserlöse für nachhaltige Zwecke eingesetzt werden. Mit der Lancierung dieser ersten grünen Anleihe reagiert die GKB auf die steigende Investorennachfrage.
Gleichzeitig erreicht die Bank einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu ihrer CO2-Netto-null-Verpflichtung sowie zur Integration von ESG-Kriterien in den Kreditprozess, wie sie mitteilt. Das gilt sowohl für die Vergabe von Unternehmenskrediten als auch für Hypotheken.
Die Green Bonds werden unter den neuen Rahmenbedingungen der GKB aufgelegt. Diese definieren einen Pool geeigneter Projekte für die Vergabe grüner Darlehen in Form von Unternehmenskrediten mit Fokus auf erneuerbare Energien sowie in Form von Hypothekarkrediten für klimafreundliche Immobilien in der Schweiz.
Die finanzierten Projekte unterstützen die Eindämmung des Klimawandels und haben eine positive Wirkung auf die Erreichung der folgenden Ziele der Uno für eine nachhaltige Entwicklung (UN Sustainable Development Goals):
Bei erneuerbaren Energien richtet die Graubündner Kantonalbank den Hauptfokus auf Kredite an grössere Kraftwerkgesellschaften. Weitere Finanzierungen kleinerer Produktionsanlagen mit Fokus auf Wind- und Wasserkraft, Solarenergie und Fernwärme können ebenfalls Teil der GKB-Green-Bonds sein.
Mit der Vergabe von Hypotheken für "grüne Gebäude" fördert die GKB die umweltverträgliche Entwicklung der Bautätigkeit. Im Fokus solcher Hypotheken stehen Immobilienbesitzer, die umweltfreundlich bauen oder klimafreundlich renovieren. "Das trägt nachweislich dazu bei, Ressourcen zu sparen, CO2-Emissionen zu minimieren und Umweltrisiken zu verringern", hält die Bank fest.
Investorinnen und Investoren ihrereits erhalten mit Green Bonds Zugang zu einer Kapitalanlage mit potenziell niedriger Volatilität. Andererseits leisten sie einen aktiven Beitrag zur Finanzierung der Energiewende, im Grossen wie im Kleinen.