25.11.2024, 14:58 Uhr
Laut Mitteilung hat Robeco seine ersten aktiven börsengehandelten Fonds an der SIX Swiss Exchange notiert. Die aktiven ETFs waren seit dem 15. Oktober an der Frankfurter Börse notiert, weitere europäische...
Gemäss einer Studie von Columbia Threadneedle sind Schweizer und niederländische Banken im weltweiten Vergleich gut auf die Risiken und Chancen des Klimawandels vorbereitet. Deutsche Banken hingegen haben noch Aufholpotenzial.
Schweizer Banken sind der Fondsgesellschaft Columbia Threadneedle Investments zufolge weniger anfällig für Klimarisiken als Institute in anderen Ländern. In einer internen Studie von Columbia Threadneedle zu 50 Banken aus aller Welt hätten Schweizer und niederländische Institute Klimarisiko-Werte zwischen sieben und der Höchstpunktzahl zehn erreicht. «Dort ist man bei der Integration von Klimarisiken ins Risikomanagement relativ weit fortgeschritten», sagt Senior-Kreditanalyst Paul Smillie. Die Institute haben klare, glaubwürdige Ziele, um die Emissionen zu reduzieren, die an ihre Kreditbücher geknüpft sind. Das Reporting der erzielten Fortschritte war branchenweit am besten.»
Deutsche Banken seien dagegen besonders anfällig. «Unserer Ansicht nach haben die Banken in Deutschland gute Absichten, aber beim Messen und Reporting von Klimarisiken sowie der Integration ins Risikomanagement liegen sie hinter Instituten aus anderen europäischen Ländern zurück», sagt Smillie. In der Studie hätten sie Klimarisiko-Werte zwischen drei und fünf erreicht – weit entfernt von den maximal zehn möglichen Punkten. Irische, italienische und chinesische Banken hinken demnach ebenfalls hinterher. Skandinavische, französische, spanische und japanische rangieren im Mittelfeld.
Der Klimawandel und die damit einhergehende Regulierung könnten sich Columbia Threadneedle zufolge schon bald auf die finanzielle Situation von Banken auswirken. Und auch bei der Beurteilung der Kreditinstitute durch Investoren dürfte sich der der Klimawandel zu einem wichtigen Kriterium entwickeln. «Der Klimawandel hat zwar bisher noch keine Auswirkungen auf die Gewinne oder die Eigenkapitalanforderungen der Banken, aber dies könnte sich schon in zwei bis fünf Jahren ändern», schreiben die Senior-Kreditanalysten Paul Smillie und Rosalie Pinkney sowie Natalie Luna, Senior-Analystin für thematische Investments, in einem aktuellen Kommentar.
Die Experten verweisen auf Berechnungen der Europäischen Zentralbank (EZB). Demnach könnte eine Klimakrise Verluste im Bankensystem um bis zu 60 Prozent steigern und auch die Gewinne beeinträchtigen. Denn weltweit stammten zehn bis 15 Prozent der Erträge im Firmenkundengeschäft aus der Öl-, Gas- und Kohleindustrie. Risiken für die Gewinne bestehen Columbia Threadneedle zufolge bereits kurzfristig. «Mittelfristig kämen auf Banken, die bei der klimabezogenen Risikoanalyse relativ schlecht abschneiden, wahrscheinlich sogar höhere Eigenkapitalanforderungen zu, ganz zu schweigen von der Gefahr einer Rufschädigung.» Ein wichtiger Treiber dieser Entwicklung sei die Regulierung. Vor allem in der EU und in Grossbritannien beginne die Bankenaufsicht, den nachhaltigen Wandel zu erzwingen.
Neben Risiken verweist die Fondsgesellschaft auch auf Chancen. «Blickt man ein paar Jahre in die Zukunft, so können sich auch Chancen für Banken eröffnen, die bei der Finanzierung der Umstellung auf eine klimaneutrale Wirtschaft eine Vorreiterrolle übernehmen», schreiben Smillie, Pinkney und Luna. Sie verweisen auf Schätzungen von Morgan Stanley. Demnach liessen sich mit grünen Investitionen und der Finanzierung von Umweltprojekten in den nächsten fünf bis zehn Jahren Erträge von bis zu 50 Milliarden Dollar erzielen. «Unseres Erachtens wird es nicht mehr lange dauern, bis Anleger generell beginnen, zwischen Vorreitern und Nachzüglern zu unterscheiden», schreiben die Experten. Dies eröffne Chancen für aktive Anleger und belohne gleichzeitig die Banken, die frühzeitig mit wettbewerbsfähigen Kapitalkosten gehandelt haben, um dem Klimawandel zu begegnen.