Schroders Studie: Recycling-Gewohnheiten beeinflussen Investitionen

Die diesjährige Schroders Global Investor Study bestätigt den globalen Trend zum "Nachhaltigen Investieren" und sieht einen wesentlichen Grund dafür in höheren Renditen. Zudem erkennt sie einen Zusammenhang zwischen den Recycling-Gewohnheiten der Anleger und ihren Investitionen.

05.10.2017, 12:10 Uhr
Nachhaltigkeit

Redaktion: sif

Die Lebensweise der meisten von uns ist mittlerweile sauberer und nachhaltiger. Wir recyceln mehr, beziehen mehr von unserer Energie aus erneuerbaren Quellen, und manche von uns fahren mittlerweile Elektroautos. Aber beeinflusst das die Art, wie wir investieren? Eine neue Studie mit 22100 Anlegern in 30 Ländern hat ergeben, dass ein Zusammenhang zwischen nachhaltigem Verhalten und der Art der Geldanlage besteht.

Die Schroders Global Investor Study 2017 zeigt, dass Anleger mit verantwortungsvollen und nachhaltigen Gewohnheiten tendenziell eher geneigt sind, nachhaltig zu investieren. So zeigte sich beispielsweise bei einem hohen prozentualen Anteil indischer und US-amerikanischer Anleger, die ein ethisches Verhalten an den Tag legten, dass sie auch nachhaltig investierten. Das Gegenbeispiel bilden Anleger aus Japan und Hongkong, die sich zwar nachhaltig verhalten, aber ihre Investitionen dem Verhalten nicht anpassen.

Die Definition von Nachhaltigen Investieren
Im Rahmen der Studie wurden die folgenden drei Hauptdefinitionen für nachhaltiges Investieren festgelegt: Zum einen sind dies Anlagen in Unternehmen, die ihr Geschäft vorausschauend auf die umweltbezogenen und sozialen Veränderungen ausrichten. Des weiteren Investitionen in Unternehmen, die erstklassige Leistungen erbringen, wenn es um umweltbezogene, soziale oder Governance-Themen geht, auch wenn sie im Hinblick auf andere Kennzahlen nicht die attraktivsten Anlagen darstellen. Als dritte Hauptdefinition galt die Meidung solcher Unternehmen, die in kontroversen Bereichen wie in der Herstellung alkoholischer Getränke oder etwa der Tabak- oder Waffenproduktion tätig sind.

Nachhaltiges Verhalten korreliert mit Investition
Unter nachhaltigem Verhalten verstand die Studie beispielsweise das Recycling von Hausmüll, den Kauf von ökologisch erzeugten Lebensmitteln, oder die die Berücksichtigung der CO2-Bilanz bei Entscheidungen in Bezug auf den Energieverbrauch oder die Nutzung von Verkehrsmitteln. Anhand diesen Gewohnheiten wurde der Trend festgestellt, dass nachhaltig agierende Anleger auch zu nachhaltigen Investitionen neigen.

Die nachfolgende Grafik illustriert diesen Zusammenhang. Die blauen Säulen stehen für den landesspezifischen Prozentsatz der Anleger, bei denen ein nachhaltiges Verhalten zu beobachten ist. Die lilafarbene Linie stellt den landesspezifischen Prozentsatz der Menschen dar, die nachhaltig investieren.

Die Grafik zeigt zudem, dass Schweizer Anleger im Vergleich zu Investoren in Ländern wie Indien, den USA oder China weniger nachhaltig investieren. Lediglich 50 % der befragten Schweizer Anleger legen Wert auf einen nachhaltigen Lebensstil. Ob die Führung des Rankings von Indien und den USA an den höheren Renditen liegt, welche nachhaltige Investition versprechen, wird in der Studie nicht gesagt. Lesen Sie hier mehr zum Zusammenhang zwischen Rendite und nachhaltiger Investition, welcher durch die Schroders Studie festgestellt wurde.

Nicht jedes Verhalten führt zu nachhaltiger Investition
Die Studie ergibt weiter, dass bestimmte Verhaltensweisen mit höherer Wahrscheinlichkeit als andere darauf schließen lassen, ob eine Person in nachhaltige Fonds investiert. Zum Beispiel investieren 62 % aller Personen, die Lebensmittel aus ökologischer Erzeugung kaufen, in nachhaltige Fonds. Demgegenüber investieren lediglich 47 % der Personen, die ihren Hausmüll recyceln, in nachhaltige Anlagen.

Immer mehr Menschen auf der ganzen Welt stellen Überlegungen zu einem nachhaltigeren Lebensstil an. Dies verdeutlicht, wie wichtig es für Unternehmen ist, sich an eine sich stetig verändernde Welt anzupassen. Sie müssen sich, gemäss Jessica Ground, Leiterin Sustainability bei Schroders, ihrer ökologischen und sozialen Auswirkungen bewusst sein und eine gute Unternehmensführung sicherstellen. Wer sich anpasst, wird weiterhin überdurchschnittlich profitieren, während andere noch stärker zurückfallen werden.

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