25.11.2024, 14:58 Uhr
Laut Mitteilung hat Robeco seine ersten aktiven börsengehandelten Fonds an der SIX Swiss Exchange notiert. Die aktiven ETFs waren seit dem 15. Oktober an der Frankfurter Börse notiert, weitere europäische...
Politische Instabilität in den westlichen Ländern, Entwicklungen im High-Tech-Bereich sowie ein erhöhtes soziales Bewusstsein haben einen direkten Einfluss auf das künftige Investitionsverhalten, wie German Lilleväli von GL Financial Group, betont.
Gemäss German Lilleväli, Gründer und Präsident der GL Financial Group, haben unter anderem globale instabile politische Situationen sowie Entwicklungen im High-Tech-Bereich im Westen zur Formierung von einigen stabilen Trends in der Investitionswelt beigetragen. ESG (Environmental, Social and Governance) und SRI (Social Responsible Investment) bilden einen Aspekt dieser Trends ab.
Wie von der Weltbank errechnet, haben 2016 Investitionen in den ESG/SRI Sektor 10,4 Milliarden US-Dollar erreicht. Nach Angaben des US-Finanzministeriums werden diese Investitionen zu rund 85% von "Millennials" getätigt. Die Vielfältigkeit von potentiellen Investitionsobjekten in den Segmenten ESG/SRI ist riesig von kleinen Startups, die im Bereich der Systementwicklung für Wasserreinigung tätig sind bis hin zu globalen Projekten zur Bekämpfung des Klimawandels. In der Regel werden derartige Initiativen auf der Basis von vollkommen neuen, nirgends geprüften Technologien und Praktiken gebaut. Für diejenigen, die für allfällige Venture-Risiken nicht bereit sind, haben die Analytiker, zum Beispiel beim Thomson Reuters, ESG-Rankings eingeführt. Damit werden die meisten Aktien von den bekannten Indizes auf Nachhaltigkeit bewertet. Dem Anschein nach, haben diese Rankings nicht selten auch Einfluss auf die Investitionsentscheidungen.
Investitionen in Healthcare
Big Data Technologien und Maschinelles Lernen haben einen Boom im Gesundheitswesen ausgelöst. 2015 haben die Venture-Investitionen in Healthcare alleine in den USA 7,5 Milliarden US-Dollar erreicht. 2016 war diese Zahl schon bei 7,7 Milliarden US-Dollar. Lilleväli ist davon überzeugt, dass die zweite Welle dieses Booms eintreffen wird.
Investitionen im Gesundheitsbereich sind spätestens seit dem Theranos-Fall mit Vorsicht zu geniessen. Im Sommer wurde von der Universität Stanford ein Startup für Express-Blutuntersuchungen gegründet, welches nun ständig zu beweisen hat, dass diese neue Initiative mit Theranos nichts zu tun hat. Diese Erläuterungen bringen leider kein besonderes Vertrauen in den Markt zurück.
Aufgrund solcher Befürchtungen nutzen viele Investoren bei Investitionen in Healthcare Fonds oder ETFs. So hat zum Beispiel der Platinum International Healthcare Fonds von November 2003 bis zum Ende Oktober 2017 eine Jahresrendite in Höhe von 9,7% im Schnitt erzielt. Im Vergleich dazu wuchs der Index MSCI World, über den gleichen Zeitraum, nur 8,6%.
Künstliche Intelligenz kurbelt Wachstum an den Börsen an
Lange Zeit wurde in die Künstliche Intelligenz nur in zwei Richtungen investiert durch kleine Startups oder innerhalb von grossen Konzernen. Heutzutage kreuzen sich diese Richtungen auf dem Markt. In 2017 erreichten die Investitionen in künstliche Intelligenz ein neues Stadium von Fusionen und Übernahmen. Marktgiganten kauften sehr intensiv die kleinen Mitspieler auf.
Im letzten Jahr wurden insgesamt 591 Geschäfte für 4,2 Milliarden US-Dollar abgewickelt. An der Spitze dieses Trends waren Technologiegiganten. Alleine Google, Apple, Intel, Microsoft und Salesforce haben 2016 mehr als 40 Unternehmen übernommen, die in den Bereichen des maschinellen Lernens, Data Science, der Bearbeitung von natürlichen Sprachen und des computerisierten Sehens tätig waren. Die Anschaffung von AI Unternehmen ist somit zu einem der wichtigsten Drivers fürs Wachstum an der Börse geworden.
Non-Techs beginnen Technologien zu lieben
In den letzten Jahren hat sich eine Liste von Branchen herausgebildet, die sehr aktiv das Geld für Technologie-Komponenten ausgibt. Primär sind das die Financiers (Goldman Sachs, Citigroup, American Express), Medien (Disney, Time Warner, Discovery), Grossindustrielle (General Electric, Caterpillar), Mediziner (Anthem, Humana) und Lieferanten der Business Services (Master Card, Western Union).
Eine der grössten aktuellen Übernahmen stellt der durch die Einzelhandelskette Walmart abgewickelte Kauf von Jet.com dar. Der Retailer bezahlte in 2016 für den Führer auf dem amerikanischen E-Commerce Markt 3 Milliarden US-Dollar. Walmart ist überzeugt, dass die erworbenen technologischen Möglichkeiten helfen werden, den Kundenservice noch mehr zu personalisieren und sich damit zwischen Wettbewerbern wesentlich herauszuheben. Obwohl Walmart keine konkreten technologieverbundenen Pläne bekannt gegeben hat, wachsen seine Aktienpreise sehr stabil. Diese Tendenz kann bis heute beobachtet werden seit Anfang 2017 ist ihr Wert um 29% angestiegen.
Interesse an China steigt wieder an
Ohne Zweifel schlägt heute die Stunde des Emerging Marktes, sagt Lilleväli. Das liegt nicht nur an dem gutem Befinden des asiatisch-pazifischem Raumes, sondern auch daran, dass momentan führende Wirtschaftsländer mit politischen Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Demzufolge machen sich Investoren, vor allem aus Westen, schon wieder Gedanken über die sich entwickelnden Wirtschaftsländer. Per Ende Oktober wuchs der MSCI Emerging Marktes Index um 32,6%, der MSCI World Index aber nur um 18,8%.
Laut Prognosen von McKinsey wird der Mittelklasse-Anteil der Bevölkerung der Volksrepublik China in fünf Jahren mehr als 1,4 Milliarden Einwohner zählen. Dadurch erhöht sich der Wert von Wertpapieren thematischer Fonds, wie zum Beispiel beim Premium China Fonds. Dieser investiert in Unternehmen, die in Honkong, Kontinental-China und Taiwan notiert werden. Für die Periode seit November 2005 hat die mittlere Ertragsfähigkeit des Wertpapiers etwas mehr als 10,5% Jahreszinsen betragen, aber für das Jahr seit September 2016 bis September 2017 hat der Wertzuwachs 28% überstiegen.
Investoren, die Profit aus dem chinesischen Konsumentensektor schlagen möchten, sind allerdings auch gewarnt: viele Strukturen in der Volksrepublik China sind intransparent und es gibt überdurchschnittlich viele Korruptionsskandale. Damit werden sich China und andere Länder noch länger Zeit auseinandersetzen müssen, schliesst der Präsident der GL Financial Group.