13.11.2024, 08:34 Uhr
Der Bitcoin hat am Dienstagabend (MEZ) erstmals die Marke von 90 000 US-Dollar übersprungen. Auf der Plattform Bitstamp fiel die älteste und bekannteste Kryptowährung zuletzt allerdings wieder darunter und notierte...
In der Schweiz und Liechtenstein hat sich in den letzten Jahren ein diverses Ökosystem rund um Investitionen in Crypto Assets entwickelt. Auch in den letzten zwölf Monaten ist dieses stetig gewachsen, dies zeigt die jüngste «Crypto Assets Study» der Hochschule Luzern.
Zwischen Juli 2023 und Juni 2024 haben sich die Preise und die Marktkapitalisierung von Bitcoin und anderen Crypto Assets erheblich erhöht. Auch das Schweizer und Liechtensteiner Ökosystem für entsprechende Investitionen ist laut einer Mitteilung gewachsen – sowohl, was Anbieter als auch was Produkte angeht. Ende Juni zählten die beiden Länder insgesamt 359 Unternehmen, die Produkte und Dienstleistungen rund um Investitionen in Crypto Assets anboten. Das Crypto Valley konzentriert sich in Zug und Zürich – mit gewichtigen Ablegern in Liechtenstein, Genf, Tessin und Waadt.
Crypto Assets entwickeln sich als Ergänzung oder teilweise als Alternative im Finanzsystem. Was anfänglich ein Geheimtipp für Blockchain-Enthusiastinnen und -Enthusiasten war, erlangt nun eine breitere Akzeptanz – so besassen bereits im Jahr 2022 rund 10 Prozent der Schweizer Bevölkerung solche Vermögenswerte. Auffällig ist, dass Privatkundinnen und -kunden scheinbar öfter auf Crypto Assets setzen als institutionelle Investorinnen und Investoren, was bei Finanzinnovationen eher ungewöhnlich ist.
Viele Crypto-Unternehmen konzentrieren sich auf Unternehmens- und institutionelle Kundinnen und Kunden. Entsprechend bedeutsam sind B2B-Geschäftsmodelle für das Crypto Assets-Ökosystem in der Schweiz und in Liechtenstein. Das Angebot ist vielfältig – mit einem Schwerpunkt auf zentralisierte Investmentdienstleistungen für direkte und indirekte Investitionen. Unternehmen, die Dienstleistungen für Blockchain-basierte, dezentrale Lösungen anbieten, setzen primär auf Selbstverwahrungslösungen (sogenannte «Crypto Wallets»). Fast 90 Prozent der untersuchten Unternehmen sind nicht auf nationale Märkte beschränkt, sondern auch international tätig.
Im ersten Halbjahr 2024 verzeichneten die Handelsvolumina für indirekte Crypto-Produkte an den traditionellen Schweizer Börsen wieder einen Aufwärtstrend, nachdem sie in den Jahren 2022 und 2023 auf einem relativ niedrigen Niveau stagnierten (siehe Abbildung 2). Insgesamt wurden in diesem Zeitraum rund 2 Milliarden Schweizer Franken umgesetzt. Gleichzeitig stiegen auch die Handelsvolumina aus der Schweiz für direkte Investitionen in Crypto Assets über Cryptobörsen.
Handelsvolumen für indirekte Crypto-Produkte an traditionellen Schweizer Börsen nehmen zwischen Juli 2023 und Juni 2024 erstmals seit zwei Jahren wieder zu.
Die Marktrisiken zeigen sich einerseits in den sehr volatilen Preisen. Andererseits bestehen zusätzliche operationelle Risiken sowie Liquiditäts- und Kreditrisiken entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Diese variieren je nach Art der Investition. Sprich, ob direkt oder indirekt in Crypto Assets investiert wird, und ob dies dezentral über die Blockchain («Decentralized Finance», kurz «DeFi») oder über einen zentralisierten Anbieter geschieht.
Eine neu entwickelte Klassifizierungsmethode teilt Crypto Assets gemäss drei wesentlichen Kategorien ein: erstens das Design des Tokens, das festlegt, wie ein Crypto Asset technisch aufgebaut ist. Zweitens sind es die Eigenschaften des zugrunde liegenden Blockchain-Systems, auf dem das Asset basiert. Und drittens sind es die dynamischen Aspekte, wie das Crypto Asset im Markt verwendet wird. Die Marktteilnehmenden können damit die Eigenschaften von Crypto Assets strukturiert evaluieren und entsprechend ihren Präferenzen agieren.
Die Hochschule Luzern veröffentlicht zum vierten Mal die jährliche «Crypto Assets Study». Diese bietet eine umfassende Übersicht zum Investment-Ökosystem für Crypto Assets in der Schweiz und Liechtenstein. Ermöglicht wurde die Studie durch die Unterstützung von e.foresight, Finnova, Inventx, dem Kanton Zug, SIX, Swiss Bankers Prepaid Services und der Zürcher Kantonalbank.
Der Kanton Zug beteiligt sich zwischen 2024 und 2029 mit total 39,35 Millionen Schweizer Franken an den Aufbaukosten der «Blockchain Zug – Joint Research Initiative». Diese wird gemeinsam von der Hochschule Luzern und Universität Luzern getragen. Das Crypto Valley wird damit international zum Zentrum für die Blockchainforschung.