Werbung

Weniger Aufträge für Schweizer Tech-Firmen

Die Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie und verwandte Technologiebranchen firmiert neu als Tech-Industrie. (Bild Shutterstock/Ustyle)
Die Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie und verwandte Technologiebranchen firmiert neu als Tech-Industrie. (Bild Shutterstock/Ustyle)

Die Umsätze der Schweizer Tech-Industrie stiegen im ersten Quartal um knapp 5 Prozent. Der Rückgang bei den Auftragseingängen von -4,8 Prozent deuten laut einer Mitteilung von Swissmem für die kommenden Monate auf «deutlich schwierigere Zeiten hin.»

16.05.2023, 09:42 Uhr
Konjunktur

Redaktion: sw

In der Schweizer Tech-Industrie (Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie und verwandte Technologiebranchen) legten laut dem Verband Swissmem im ersten Quartal vor allem grosse Firmen zu. Die Umsätze stiegen im Vergleich zur Vorjahresperiode um +4,9 Prozent. Die Ausfuhren erhöhten sich im ersten Quartal 2023 gegenüber dem Vorjahresquartal um +2,8 Prozent und erreichten einen Wert von 18,4 Milliarden Franken.

Hohe Energie- und Rohstoffkosten

Die Exporte in alle grossen Märkte nahmen zu. Konkret stiegen sie in die USA um +3,4 Prozent, nach Asien um +3,0 Prozent und in die EU um +2,9 Prozent. Bei den wichtigsten Warengruppen zeigt sich eine unterschiedliche Exportentwicklung. Während die Ausfuhren im Maschinenbau (+6,0%), im Bereich Elektrotechnik / Elektronik (+5,4%) und bei den Präzisionsinstrumenten (+1,2%) zunahmen, reduzierten sie sich bei den Metallen deutlich (-5,7%). Letzteres zeigt, wie stark die in diesem Bereich tätigen Firmen von den weiterhin hohen Energiepreisen sowie den Subventionen im Ausland negativ betroffen sind.

Der sehr gute Geschäftsgang im vergangenen Jahr habe in den Unternehmen der Tech-Industrie leider nicht zu einer wesentlichen Verbesserung der Ertragslage geführt. Nach wie vor weisen 18 Prozent der Firmen eine negative und 27 Prozent eine positive, aber ungenügende EBIT-Marge von weniger als 5 Prozent aus. «Die wegen des Ukrainekrieges gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise sowie anhaltende Probleme in gewissen Bereichen der Lieferketten haben die Margen stark unter Druck gesetzt», sagt Stefan Brupbacher, Direktor Swissmem. «Um die Investitionsfähigkeit und Innovationskraft der Unternehmen zu bewahren, dürfen ihnen keine zusätzlichen Kosten aufgebürdet werden», betont Stefan Brupbacher. Zwar ist die allgemeine Geschäftslage in den meisten Firmen der Schweizer Tech-Industrie derzeit noch gut. Die Unterschiede zwischen den Subbrachen sind jedoch beträchtlich. Unter Druck stehen insbesondere die energieintensiven Betriebe, KMU und zunehmend auch der Maschinenbau. Im Gegensatz dazu erfreuen sich Unternehmen, die Produkte und Dienstleistungen rund um die Transformation des Energieversorgungssystems anbieten, eines guten Geschäftsganges.

Gedämpfte Aussichten

Die Aussichten für die kommenden Monaten liessen keinen grossen Optimismus zu. «Die Unternehmen zehren derzeit von den sehr guten Auftragseingängen aus dem vergangenen Jahr», kommentiert Stefan Brupbacher. «Der Rückgang bei den Bestellungseingängen im ersten Quartal und der Stand des Einkaufsmanagerindexes PMI, der aktuell in allen wichtigen Märkten unter der Wachstumsschwelle liegt, deuten auf eine deutliche Abkühlung hin.»

Im ersten Quartal 2022 sind die Auftragseingänge noch um mehr als 11 Prozent gestiegen, mittlerweile sank die Zahl der neuen Bestellungen um 4,9 Prozent. Dies trifft praktisch ausschliesslich das Exportgeschäft. Hier sank der Auftragseingang um mehr als 6 Prozent, zum Start ins Jahr 2020 hatte es hier noch ein Plus von 13,6 Prozent gegeben.

Parallel dazu bestehen für Swissmem erhebliche Risiken. Die jüngsten Zinsschritte der wichtigsten Zentralbanken dürften die Konjunktur und somit die Nachfrage nach den Produkten der Tech-Industrie weiter dämpfen. Zudem ist die Energieversorgungslage nach wie vor angespannt. Grosse Risiken für die Weltwirtschaft liegen aber auch in einer weiteren Eskalation des Krieges in der Ukraine sowie in einer Verschärfung der Spannungen zwischen China und den USA.

Swissmem unterstützt das Netto-Null Ziel 2050

Neben der angespannten geopolitischen Situation bleibt der Klimawandel langfristig eine grosse Herausforderung. «Technologische Innovationen sind der einzige Weg, um den Klimawandel zu begrenzen und gleichzeitig den Wohlstand in der Schweiz zu erhalten», sagt Martin Hirzel, Präsident Swissmem. «Netto-Null ist das Ziel. Und die Tech-Industrie liefert die Lösungen, um dieses Ziel zu erreichen. Deshalb hat der Vorstand von Swissmem die Ja-Parole für das Klima- und Innovationsgesetz KIG beschlossen», betont Martin Hirzel. Gleichzeitig unterstützt Swissmem auch die OECD-Mindeststeuer. Beide Vorlagen kommen am 18. Juni 2023 zur Abstimmung.

Alle Artikel anzeigen

Diese Website verwendet Cookies, um Ihnen eine bestmögliche Nutzung zu ermöglichen. Mit der Annahme der Cookies bestätigen Sie, dass Sie ein professioneller Anleger mit Sitz in der Schweiz sind.> Datenschutzerklärung