23.12.2024, 11:48 Uhr
Lichtblick für die kriselnde deutsche Baubranche: Im Oktober sind die Aufträge für das Bauhauptgewerbe deutlich gestiegen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte.
Die Behörden in Deutschland bewilligten in den ersten sechs Monaten den Bau von nur 135'200 Wohnungen. Dies waren 50'600 oder 27,2 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2022, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
Allein im Juni gab es ein Minus zum Vorjahresmonat um 28,5 Prozent auf noch 21'800 Wohnungen. «Zum Rückgang der Bauvorhaben dürften weiterhin vor allem steigende Baukosten und zunehmend schlechtere Finanzierungsbedingungen beigetragen haben», erklärte das Statistikamt zu den jüngsten Zahlen.
In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden von Januar bis Juni insgesamt 111'500 Wohnungen genehmigt - 30,8 Prozent oder 49'600 weniger als vor Jahresfrist. Dabei ging die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser um gut ein Drittel auf 27'000 zurück. Bei den Zweifamilienhäusern sank die Zahl sogar um mehr als die Hälfte (-53,4 Prozent) auf 7700. Auch bei der Gebäudeart mit den insgesamt meisten Wohnungen, den Mehrfamilienhäusern, sank die Anzahl der genehmigten Wohnungen deutlich, und zwar um 27,0 Prozent auf noch 72'400.
Die deutsche Regierung will den Rückgang des Wohnungsbaus laut Bauministerin Klara Geywitz mit Steuererleichterungen bremsen. Die SPD-Politikerin kündigte jüngst ein Massnahmenpaket an. Geywitz hatte vor zwei Wochen eine degressive Abschreibung im Wohnungsbau vorgeschlagen. Bauherren könnten dann innerhalb der ersten acht Jahre 48 Prozent der Kosten bei der Steuer abschreiben.