23.12.2024, 11:48 Uhr
Lichtblick für die kriselnde deutsche Baubranche: Im Oktober sind die Aufträge für das Bauhauptgewerbe deutlich gestiegen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte.
Das Wachstum der Weltwirtschaft dürfte laut dem Internationalen Währungsfonds (IWF) auf absehbare Zeit gering bleiben. 2023 werde der Zuwachs weniger als drei Prozent betragen, sagte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa in Washington.
Belastet von der hohen Inflation und den Folgen des russischen Angriffs auf die Ukraine hatte der IWF der Weltwirtschaft Ende Januar für dieses Jahr lediglich ein Plus von 2,9 Prozent zugetraut. Die Hälfte des Wachstums dürfte dabei auf China und Indien zurückgehen.
Das Wachstum bleibe im historischen Vergleich schwach, nicht nur kurzfristig, sagte Georgiewa. 2022 war es auf 3,4 von zuvor 6,1 Prozent eingebrochen. «Wir prognostizieren, dass das weltweite Wachstum bei rund drei Prozent in den nächsten fünf Jahren bleiben wird – unsere niedrigste Mittelfristprognose seit 1990.»
Der Schnitt der vergangenen beiden Jahrzehnte habe bei 3,8 Prozent gelegen. Zentral seien nun mehr Digitalisierung, mehr Investitionen in erneuerbare Energien, mehr Strukturreformen und mehr Zusammenarbeit auf internationaler Bühne statt geopolitischer Spannungen.
Rund 90 Prozent der Industriestaaten dürften dieses Jahr niedrigere Wachstumsraten verzeichnen, ergänzte Georgiewa. Aber auch ärmere Länder schwächelten und täten sich schwer, die Lücke zu schliessen. «Armut und Hunger könnten weiter zunehmen, ein gefährlicher Trend, der in der Covid-Krise begonnen hat.»
Eine wichtige Rolle kommt laut IWF wegen der hartnäckig hohen Inflation den Notenbanken zu, die die Zinsen derzeit so stark anheben wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Der Trend werde sich fortsetzen, so die IWF-Chefin. Gleichzeitig müssten die Notenbanken aber auch auf die Finanzstabilität achten, die zuletzt durch den Kollaps mehrerer Banken wieder in den Vordergrund rückte. Hier könnten Liquiditätsspritzen eine gute Medizin sein. Grundsätzlich seien Banken widerstandsfähiger geworden seit der Finanzkrise von 2008.
Auch das Kieler Forschungsinstitut IfW sieht, dass der Welthandel nach einem starken Jahresauftakt an Schwung verliert. Er habe sich im März deutlich schwächer entwickelt als in den Vormonaten, erklärte das Institut für Weltwirtschaft (IfW) auf Basis seines aktualisierten Barometers «Kiel Trade Indicator». Dieses signalisiert mit einem Minus von 3,8 Prozent eine deutliche Abwärtsbewegung gegenüber dem Vormonat.
Vor allem für die USA signalisiert der Indikator im März im Vergleich zum Februar ein deutliches Minus der Importe (-4,7 Prozent) und der Exporte (-4,0 Prozent). Die grössten Containerhäfen der USA an den jeweiligen Küstenregionen hätten teilweise Monatsrückgänge von etwa zehn Prozent verbucht.