23.12.2024, 11:48 Uhr
Lichtblick für die kriselnde deutsche Baubranche: Im Oktober sind die Aufträge für das Bauhauptgewerbe deutlich gestiegen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte.
Die Investitionen in Schweizer Jungunternehmen sind vergangenes Jahr um mehr als ein Drittel zurückgegangen. Vor allem Start-ups aus dem IT- und Fintech-Sektor ist es 2023 schwergefallen, an Geld zu kommen.
Insgesamt flossen im vergangenen Jahr noch 2,6 Milliarden Franken an Schweizer Start-up-Firmen, was einem Rückgang um 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dies sei der erste klare Rückgang seit der Finanzkrise 2011, sagte Stefan Kyora, der Chef von Startupticker.ch bei der Präsentation des 5. «Swiss Venture Capital Report». An der Spitze stand erneut der Kanton Zürich mit 872 Millionen gefolgt von den Kantonen Zug (457 Mio), Waadt (444 Mio) und Basel Stadt (248 Mio).
Dabei war das Segment der Start-ups in der Wachstumsphase am stärksten vom Rückgang betroffen. Die 20 grössten Finanzierungsrunden hätten sich im vergangenen Jahr noch auf 1,4 Milliarden Franken summiert nach 2,6 Milliarden Franken im Jahr 2022. Die Zahl der Finanzierungsrunden nahm indes auf 397 von 383 im Jahr leicht zu.
Grund für den Rückgang waren laut dem Bericht der Abschwung auf dem globalen Risikokapitalmarkt. So hätten die steigenden Zinsen den Mittelzufluss von institutionellen Anlegern, Vermögensverwaltern, Family Offices und Privatpersonen gebremst.
Ausserdem habe die allgemeine wirtschaftliche Verunsicherung dafür gesorgt, dass sich die Risikokapitalgeber bei neuen Engagements zurückhielten. Dies habe letztlich zum ersten Jahr mit markant rückläufigen Risikokapitalinvestitionen seit der Finanzkrise von 2008/2009 geführt.
Vor allem Start-ups aus dem IT- und Fintech-Sektor sei es 2023 schwergefallen, an Geld zu kommen, wie Thomas Heimann, der Start-up-Verantwortliche des Branchenverbandes Seca sagte. Hier gingen laut Report die Investitionen um mehr als 60 Prozent auf total 786 Millionen Franken (respektive 362 und 424 Mio) zurück.
Dagegen hätten die Investitionen in Biotech- oder Medtech-Start-ups um 22 Prozent auf 492 Millionen Franken, beziehungsweise 41 Prozent auf rekordhohe 379 Millionen Franken zugenommen. An der Spitze lag erstmals der Bereich Cleantech mit 630 Millionen Franken.
Auch die Verkäufe von jungen Schweizer Technologieunternehmen an branchennahe Grossunternehmen aus dem In- und Ausland gingen zurück - auf 38 von 67 im Jahr davor. Dabei stachen das Zuger Fintech-Startup nChain und das Basler Biotech-Unternehmen T3 Pharmaceuticals mit einer Verkaufssumme von jeweils rund einer halben Milliarde Franken hervor.
Auch der Bereich Künstliche Intelligenz (KI) ist ein Thema. Doch dies werde nicht separat aufgeschlüsselt, weil KI in den verschiedensten Bereichen eingesetzt werde, sagte Kyora. So erscheine KI etwa in der Landwirtschaft im Bereich Cleantech oder in der Medtech oder in Robotics angesiedelt.
Für das laufende Jahr sind die Investoren wieder zuversichtlicher. «Das vergangene Jahr war beispiellos», sagte Heimann. Die Resultate der jährlichen Investorenumfrage liessen nun aber darauf schliessen, dass sich das Finanzierungsgeschehen schon im laufenden Jahr bezüglich Mittelzufluss wieder beleben werde. 80 Prozent der Befragten gehe von einem Zuwachs aus.