23.12.2024, 11:48 Uhr
Lichtblick für die kriselnde deutsche Baubranche: Im Oktober sind die Aufträge für das Bauhauptgewerbe deutlich gestiegen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte.
Die Stimmung im deutschen Wohnungsbau ist so schlecht wie noch nie seit mindestens 32 Jahren. Das vom Ifo-Institut erhobene Geschäftsklima in der Branche fiel im September auf minus 54,8 Punkte. Noch Anfang 2022 hatte der Index im positiven Bereich gelegen.
Der jüngste Wert ist eine weitere Verschlechterung um 4,6 Punkte, gleichzeitig der tiefste Stand seit Beginn der Erhebung im Jahr 1991.
«Viele Projekte sind wegen der höheren Zinsen und gestiegenen Baukosten nicht mehr wirtschaftlich umsetzbar», sagte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe. «Die Wohnungen, die heute nicht begonnen werden, werden uns in zwei Jahren auf dem Mietmarkt fehlen.»
Zudem gibt es immer mehr Stornierungen. 21,4 Prozent der befragten Baufirmen waren im September davon betroffen. Das waren noch einmal 0,7 Prozentpunkte mehr als beim bisherigen Höchststand im August. Noch häufiger klagen Firmen über Auftragsmangel: Im September waren es 46,6 Prozent, 2,4 Punkte mehr als im August. «Das ist eine Verdreifachung innerhalb der letzten 12 Monate», sagte Wohlrabe. «Die Entwicklung ist dramatisch.»
Neben Auftragsmangel und Stornierungen beklagten die befragten Wohnungsbaufirmen am dritthäufigsten Finanzierungsschwierigkeiten. Materialknappheit, die in den vergangenen beiden Jahren oft ein Thema war, spielte dagegen kaum noch eine Rolle.