12.12.2024, 12:27 Uhr
«Privatmarktanlagen bieten nach wie vor Potenzial für höhere Renditen und Erträge, eine grössere Widerstandsfähigkeit des Portfolios und einen differenzierten Zugang zu den wichtigsten globalen Megathemen. 2025...
Trotz Corona-Krise erwarten über 60% der Schweizerinnen und Schweizer in den kommenden 12 Monaten stabile bis steigende Preise für selbstbewohntes Wohneigentum. Tessiner zeigen sich jedoch etwas skeptischer, wie eine repräsentative Comparis-Umfrage zeigt.
An guter Lage in den eigenen vier Wänden zu wohnen hat sich in den letzten Jahren finanziell gelohnt. Die Wohnkosten liegen im Vergleich zur Miete tiefer und Immobilienpreise sind teils deutlich gestiegen. Geht es nach der Einschätzung der Schweizer Bevölkerungsmehrheit, hält der Preisanstieg an. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Online-Vergleichsdienstes comparis.ch.
Über 60% der Befragten erwarten stabile bis steigende Preise für selbstbewohntes Wohneigentum in den nächsten 12 Monaten. Davon rechnen gut 40% mit stabilen Preisen, die restlichen Befragten gehen von Preissteigerungen zwischen 1 bis über 10% aus. Gut jede sechste Person erwartet indes sinkende Preise im Bereich zwischen 1 bis über 10%.
"Das knappe Angebot an Eigenheimen und attraktive Finanzierungsbedingungen stützen die Preise für Wohneigentum", sagt Comparis-Finanzexperte Frédéric Papp. Die Hypothekarzinsen sind zwar gestiegen und zeigen sich volatiler als auch schon (investrends.ch berichtete). Im historischen Vergleich liegen sie aber nach wie vor sehr tief. Der Richtzins einer zehnjährigen Festhypothek liegt bei 1,09% (Stand: 20. Juli 2020).
Das aktuelle Tiefzinsumfeld macht das Halten einer Wohnimmobilie zudem sehr preiswert. "Zugeständnisse bei den Verkaufspreisen sind unter diesen Prämissen wenig wahrscheinlich, vorausgesetzt die Rezession wird hierzulande nicht stärker als erwartet ausfallen", so Papp.
Wie eine aktuelle Studie des Bundesamts für Wohnungswesen aufzeigt, sind Mieter im Unterschied zu Eigentümern oft unzufriedener mit der Wohnsituation. Als besonders störend werden neben der Hellhörigkeit und dem niedrigen Ausbaustandard beispielsweise auch die Höhe der Mietkosten betrachtet.
Gerade die Erfahrungen mit dem Coronavirus könnten den Wunsch nach einem Eigenheim in der breiten Bevölkerung zusätzlich verstärken, meint der Comparis-Finanzexperte: "Viele arbeiten seit Ausbruch der Pandemie von zuhause aus. Wer mehr Zeit daheim verbringt, stellt auch höhere Anforderungen an Platz und Wohnqualität."
Die Umfrage legt auch regionale Unterschiede offen: Fast jeder dritte Tessiner erwartet sinkende Preise. In der Romandie hingegen ist es nur jeder achte, während in der Deutschschweiz in etwa jeder sechste Befragte diese Erwartung teilt.
Comparis führt dies darauf zurück, dass das Tessin von der Corona-Krise stärker als der Rest der Schweiz getroffen wurde. Einerseits hat der Südkanton im schweizweiten Vergleich am meisten Corona-Todesfälle zu verschmerzen. Anderersetis verunsichert das Virus auch die Wirtschaft im Südkanton überdurchschnittlich stark. Für die Hälfte der Beschäftigten wurde Kurzarbeit angemeldet (Stand 1. Juli 2020), wie Zahlen des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) zeigen. Das ist der höchste Wert über alle 26 Kantone hinweg betrachtet.
Genau darin sieht Papp den Ursprung dafür, dass sich Tessiner pessimistischer zeigen: "Ungewisse wirtschaftliche Perspektiven verstärken erfahrungsgemäss die Erwartung an sinkende Preise für den Erwerb von Wohneigentum."
Die repräsentative Befragung wurde durch das Marktforschungsinstitut MarketAgent Schweiz im Auftrag von comparis.ch Ende Juni 2020 unter 1’000 Personen in allen Regionen der Schweiz durchgeführt.