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Schweizer Hypothekarmarkt: Kunden vergeben Sparpotential

Immer mehr Schweizer leisten sich ein Eigenheim, auch wenn es noch so klein ist, doch bei der Hypothek sehen sie die Sparmöglichkeiten nicht. Bild: Pixabay
Immer mehr Schweizer leisten sich ein Eigenheim, auch wenn es noch so klein ist, doch bei der Hypothek sehen sie die Sparmöglichkeiten nicht. Bild: Pixabay

Der Schweizer Hypothekarmarkt gehört zu den grössten der Welt und wächst organisch jährlich um drei bis fünf Prozent. Moneypark untersucht in einer Studie die Entwicklung seit 2012, welche Teilnehmer den Markt am meisten geprägt haben und wo wir heute stehen.

17.05.2019, 14:36 Uhr
Immobilien

Redaktion: sif

Der Schweizer Hypothekarmarkt ist in den letzten sechs Jahren um knapp 186 Milliarden Franken (über 21%) gewachsen, was einer jährlichen Wachstumsrate von durchschnittlich 3,5 Prozent entspricht. Versicherungen und Pensionskassen konnten zwar knapp über dem Markt wachsen, aufgrund ihres geringen Volumens beläuft sich ihr Marktanteil aber noch immer auf tiefe 6%.

Banken dominieren

Der Schweizer Hypothekarmarkt umfasste per Ende 2018 ein Hypothekarvolumen von rund 1’064 Milliarden Franken. Trotz neuer Hypothekaranbieter dominieren die Banken den Markt noch immer: Allein Kantonalbanken, Grossbanken und Raiffeisen verwalteten über 76% des Hypothekarvolumens. Alle Banken zusammen beherrschen über 94% des Schweizer Hypothekarmarktes.

Aber auch die beiden Nicht-Banken-Anbietergruppen, Versicherungen und Pensionskassen, konnten ihr Hypothekar-Portfolio ausbauen. Geschätzte 41 Milliarden respektive 18 Milliarden Franken Hypotheken verwalteten die beiden Gruppen per Ende 2018.

Bild: Moneypark
Bild: Moneypark

Portfolioaufbau dauert seine Zeit

Dennoch wird es noch Jahre dauern, bis Versicherungen, Pensionskassen und alternative Kapitalgeber ihr Portfolio signifikant ausbauen können. Pro Jahr werden durchschnittlich nur rund 150 Milliarden Franken Hypotheken zur Verlängerung fällig, der restliche Betrag bleibt als Bestand in den Büchern der Hypothekargeber. Ausserdem verlängern rund 90% aller Hypothekarkunden trotz hoher potentieller Zinsersparnis und einfacher Vergleichbarkeit des Hypothekarprodukts ihre Hypothek direkt bei ihrer Hausbank. Gemäss Moneypark schliessen 74% der Schweizerinnen und Schweizer die Hypothek ohne Vergleichsofferten ab. Dem Kunden gingen so einer weiteren Untersuchung von Moneypark zufolge bis zu 40'000 Franken verloren. Umgekehrt sei das Hypothekarprodukt für Banken nach wie vor das Margenparadies schlechthin und die Kosten-Ertragsbilanz jedem anderen Retailbankenprodukt überlegen.

Pensionskassen wachsen prozentual am stärksten

Pensionskassen haben die Aufholjagd eingeläutet: Moneypark schätzt, dass diese Anbietergruppe 2018 um über 7% gewachsen ist. Dies sei erstaunlich, würden Pensionskassen typischerweise über keine oder nur sehr limitierte eigene Vertriebskanäle verfügen und daher im hohen Masse insbesondere vom professionellen Vermittlersegment profitieren.

Der gesamte Schweizer Hypothekarmarkt ist 2018 um 34,6 Milliarden Franken oder 3,4% gewachsen. Die Kantonalbanken konnten nominal mit über 15 Milliarden Netto-Wachstum am meisten Hypothekarvolumen generieren und sind mit 4,4% auch über dem Markt gewachsen. Dasselbe prozentuale Wachstum erreichten die Raiffeisenbanken. Die Versicherungen schlugen mit geschätzten 3,7% Wachstum ebenfalls den Markt

Unter dem Markt entwickelt haben sich hingegen die Grossbanken (1,6%), die Regionalbanken und Sparkassen (1,4%) und die restlichen Banken (3,5%).

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