19.11.2024, 09:12 Uhr
Laut Mitteilung hat die Anlagestiftung Patrimonium für ihre zwei Anlagegruppen knapp 130 Millionen Franken frisches Kapital bekommen. Die neuen Mittel finanzieren die Wachstumsstrategie mit ihren aktuellen Bau- und...
Ohne weitere Einschränkungen durch die Corona-Pandemie zeichnet sich nach dem Aufschwung im März der Anfang einer Wirtschaftserholung ab. Die Kapitalmarktzinssätze haben sich beruhigt. Die Hypothekarzinsen sind über alle Laufzeiten hinweg gesunken. Moneypark geht davon aus, dass sie sich auf dem derzeitigen Niveau einpendeln werden.
Während der Welthandel gemäss Schätzungen des internationalen Währungsfonds (IWF) das Vorkrisenniveau mittlerweile übertrifft, erholt sich auch die Schweizer Wirtschaft dank der Ladenöffnungen Anfang März deutlich. Die Wirtschaftsleistung hat erstmals seit Ausbruch der Pandemie den Vorjahresstand erreicht. Laut Moneypark zeigen Echtzeitdaten, dass die Schweizer viele Einkäufe nachholten und gleichzeitig die Exportindustrie sehr gut läuft. Entscheidend für den weiteren Verlauf wird nun sein, ob die Neuansteckungszahlen weitere Öffnungsschritte erlauben oder ob gar Verschärfungen notwendig werden. Dabei ist auch der Impffortschritt von zentraler Bedeutung.
Wie die Moneypark-Experten weiter analysieren, haben sich die Kapitalmarktzinsen nach dem sprunghaften Anstieg im Februar mittlerweile auf einem neuen, leicht höheren Niveau eingependelt. Die Notenbanken haben signalisiert, dass Leitzinserhöhungen aufgrund der fragilen Wirtschaftssituation in den nächsten Monaten kein Thema sind. Die Mehrheit der Ökonomen gehe zwar weiterhin davon aus, dass nach Überwindung der Pandemie eine starke Inflation einsetzen werde, so die Experten. Allerdings lasse das Anrollen der dritten Welle kein rasches Ende der Pandemie erwarten.
Die Richtsätze, also die durchschnittlichen Hypothekarsätze der von Moneypark erfassten 150 Banken, Versicherungen und Pensionskassen, sind nach dem starken Anstieg im Februar nun wieder gesunken – und dies über alle Laufzeiten hinweg. Der 5- und 10-jährige Satz sank je um fünf Basispunkte, die 2-jährige Laufzeit um zwei. Damit sei zumindest bei den mittelfristigen Laufzeiten der temporäre Zinsanstieg vom Februar 2021 bereits wieder wettgemacht, stellt Moneypark fest.
Die Bandbreite zwischen dem Richtsatz und dem Top-Satz, dem bestverhandelten Satz von Moneypark, bleibt gross. Der Grund dafür sei, dass die Hypothekaranbieter weiterhin um den Zuschlag der Kunden kämpfen und dafür bei der 10-jährigen Festhypothek eine im Vergleich zum Vormonat kleinere Marge in Kauf nehmen. Der Kampf um die besten Hypothekarangebote habe sich im vergangenen Monat besonders bei den kurz- und langfristigen Festhypotheken bemerkbar gemacht: Der Top-Satz der 2-jährigen Festhypothek ist um acht Basispunkte gesunken, derjenigen der 10- jährigen Hypothek um sechs Basispunkte.
Die Kapitalmarktzinsen verliefen im Laufe des Märzes sehr unruhig und wiesen starke Ausschläge nach oben und unten aus, sind jedoch nicht mehr weiter angestiegen. Der 10-jährige Swap liegt mit 0.00% per 29. März auf demselben Niveau wie bereits per Ende Februar. Der Swap für die 5- und 2-jährigen Laufzeiten ist sogar etwas gesunken; der 5- jährige Swap um sechs Basispunkte, der 2-jährige um vier Basispunkte. Damit wurde die Zinskurve auch im März wiederum etwas steiler.
Die rasche Erhöhung der Kapitalmarktzinsen im Februar hat im Markt für einige Nervosität gesorgt. Die Entwarnung der Notenbanken, dass keine Leitzinserhöhungen geplant sind, habe diese Eskapaden jedoch zu beruhigen vermocht. Dass wir am Anfang einer neuen Epoche mit dauerhaft höheren Preisen und höheren Zinsen stehen, erscheint den Experten von Moneypark deshalb als wenig wahrscheinlich. Sie erwarten Post-Corona zwar einen stürmischen Aufschwung, welcher sich aber rasch legen werde. Deshalb gehen sie von weiterhin tiefen Inflationsraten und tiefen Zinsen im Bereich des aktuellen Niveaus aus.
Die Entwicklung der Hypothekarzinsen im März zeige auf, dass der Wettbewerb unter den Hypothekargebern gross bleibe. Sowohl Top- als auch Richtsatz der 10-jährigen Festhypothek sind gesunken, obwohl der Swap-Satz auf dem Niveau von Ende Februar verharrte. Denn, so Moneypark, einige alternative Kapitalgeber wie Pensionskassen und Anlagestiftungen investieren neu in Hypotheken oder planen ihre Bestände in den nächsten Monaten aufzustocken. Dies kurble den Wettbewerb an und dürfte gerade bei problemlosen Hypothekarfinanzierungen dafür sorgen, dass ein weiterer Zinsanstieg ausbleibe.