12.12.2024, 12:27 Uhr
«Privatmarktanlagen bieten nach wie vor Potenzial für höhere Renditen und Erträge, eine grössere Widerstandsfähigkeit des Portfolios und einen differenzierten Zugang zu den wichtigsten globalen Megathemen. 2025...
Ende März 2022 will die Europäische Zentralbank mit der Drosselung der Anleihenkäufe beginnen und diese 2023 ganz einstellen. Das könnte in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres zu einem Aufwärtsdruck der Eurozinsen führen. Diesem Trend wird sich der Frankenmarkt nicht ganz entziehen können, prognostiziert Comparis.
2021 sind die Richtzinsen für zehnjährige Festhypotheken um rund 10 Basispunkte gestiegen. Die Zinsspanne schwankte im Jahresverlauf relativ stark zwischen 1,03% und 1,32%. Für das Jahr 2022 erwartet Comparis sogar eine weitere Ausdehnung der Bandbreite. Allerdings dürfte diese nur klein sein. Trotzdem muss mit noch stärkeren Zinsausschlägen gerechnet werden. 2022 ist laut Comparis bei den Hypothekarzinsen mit einer grösseren Schwankungsbreite als im Vorjahr zu rechnen. Dabei werde besonders in der zweiten Jahreshälfte eine Tendenz zu höheren Sätzen spürbar sein. Bei den zehnjährigen Festhypotheken dürfte die Schwankungs-Bandbreite zwischen 0,85% und 1,35% liegen. Aktuell beträgt der zehnjährige Richtzins 1,16%. Der von HypoPlus, der Hypothekarspezialistin der Comparis-Gruppe, vermittelbare Top-Zinssatz liegt bei nur 0,70%.
Vor allem steigende Energiepreise schürten im vierten Quartal 2021 Inflationsängste, was die Zinsen vorübergehend auf Jahresrekord hievte. Insgesamt rechnet Comparis für das nächste Jahr mit etwas höheren Preisen. In der Schweiz dürfte sich die Teuerung bei rund 0,7% einpendeln. "Im mehrjährigen Vergleich befinden wir uns in einer Periode anziehender Inflation. Comparis rechnet darum im 2022 mit einem leichten Aufwärtsdruck auf die Kapitalmarktzinsen. Für zusätzlichen Schub bei den Langfristzinsen wird in der zweiten Jahreshälfte die geplante Reduktion der Anleihenkäufe durch die Europäische Zentralbank sorgen. Dem wird sich auch der Schweizer Kapitalmarkt und damit auch der Hypothekarmarkt nicht ganz entziehen können", prognostiziert Comparis-Finanzexperte Leo Hug.
In den vergangenen Wochen beunruhigten vor allem steigende Energiepreise die internationalen Märkte. In der Schweiz, die die Energiepreise weniger stark gewichtet, sorgten vor allem teurere Reisen und Hotelübernachtungen für steigende Inflationszahlen. Comparis stuft den Anstieg der Energiepreise als temporäre Erscheinung ein. Die höheren Preise im Tourismus seien ein Basiseffekt der Preisreduktionen im Vorjahr und folglich ebenfalls ein kurzfristiges Phänomen. «Signifikant höhere Zinsen seien darum 2022 unwahrscheinlich. Es zeichne sich aber ein leichter Zinsanstieg in der zweiten Jahreshälfte ab.