18.12.2024, 14:33 Uhr
Während in den USA und Europa die Zahl der Börsengänge im laufenden Jahr noch zugenommen hat, ist das Geschäft in China eingebrochen. Dort sanken die Erlöse gegenüber dem Vorjahr laut EY um 65 Prozent.
Rund 63 Milliarden Franken oder 9,4% der gesamten Bruttowertschöpfung der Schweiz: Das ist der Beitrag, den der Finanzsektor 2018 zur Schweizer Wirtschaft geleistet hat.
Trotz zahlreicher Herausforderungen in den letzten Jahren bleibt der Finanzsektor eine der wichtigsten Branchen in der Schweiz. Dies zeigt die Studie von BAK economics. Im Jahr 2018 entstammte jeder elfte Wertschöpfungsfranken, im Total rund 63 Milliarden Franken, direkt dem Finanzsektor. Das sind 5,3% mehr als im Vorjahr. Diese Wertschöpfung generierten die 218'000 Beschäftigten der Banken und Versicherungen. Die Banken allein boten 144’000 Arbeitsplätze.
Die Wertschöpfung stellt den volkswirtschaftlichen Mehrwert dar, den eine Branche durch die Produktion von Gütern oder die Bereitstellung von Dienstleistungen schafft. Unter Einbezug indirekter Effekte entlang der gesamten Wertschöpfungskette ist gemäss Studie sogar rund ein Achtel des Schweizer Bruttoinlandsprodukts mit den Aktivitäten des Finanzsektors verbunden. Unter Einbezug der indirekten Beschäftigungsimpulse waren 2018 insgesamt 364'900 Arbeitsplätze mit den Banken und Versicherungen verbunden.
Der Finanzsektor generierte mit seiner Wertschöpfung ungefähr 9.4% der gesamten Schweizer Wirtschaftskraft. Er trug damit mehr zum Schweizer Bruttoinlandsprodukt bei als die Bauwirtschaft und der Detailhandel zusammen, wie es in der Studie heisst. Innerhalb des Finanzsektors befinden sich Banken und Versicherungen bzgl. der volkswirtschaftlichen Leistung in einer ähnlichen Grössenordnung. Inklusive indirekter und induzierter Wertschöpfungseffekte war eine Wertschöpfung in Höhe von 83 Mrd. Franken mit dem Finanzsektor verbunden.
Bedingt durch die Finanzkrise erlebten die Banken einen starken Einbruch. In den darauffolgenden Jahren kam es zu einer Stabilisierung und die Erträge erholten sich: Zwischen 2011 und 2018 stieg der Ertrag der Banken von 59 auf 64 Mrd. Franken an. Die steigenden Ertragszahlen in einem Umfeld rückläufiger Preise können gemäss BAK als Indiz dafür gewertet werden, dass heute mehr Bankdienstleistungen für die Wirtschaft und Bevölkerung erbracht werden als zu Beginn des Jahrzehnts. Trotzdem nahm die reale Wertschöpfung in diesem Zeitraum nur wenig zu. Das kann teilweise damit erklärt werden, dass bei der Erstellung der Dienstleistungen verstärkt auf Inputs anderer Branchen zurückgegriffen wird. Dies spiegelt sich entsprechend in der gestiegenen Vorleistungsquote des Bankensektors wider. In den letzten acht Jahren stieg diese von 41 auf 51%.
Im Versicherungswesen blieb die Vorleistungsquote nahezu unverändert. Sowohl die reale Wertschöpfung als auch die Vorleistungen stiegen stabil und nahezu parallel an. Die Prämienentwicklung der Versicherungsunternehmen zeigt eine deutliche Steigerung: zwischen 2011 und 2018 stieg das Prämienvolumen um 13%.
Für die Schweiz resultierten aus der Wirtschaftstätigkeit der Unternehmen des Finanzsektors im Jahr 2018 Steuereinnahmen in Höhe von geschätzt 17.6 Mrd. Franken. Dies entspricht 12% der gesamten Fiskalerträge von Bund, Kantonen und Gemeinden. Von diesem Betrag waren 9.3 Mrd. Franken auf Steuern aus Arbeitseinkommen und Unternehmensgewinne des Finanzsektors zurückzuführen. Weitere 8.3 Mrd. Franken nahm der Bund in Form von Steuern auf Finanzmarkttransaktionen und Finanzdienstleistungen ein.