18.12.2024, 14:33 Uhr
Während in den USA und Europa die Zahl der Börsengänge im laufenden Jahr noch zugenommen hat, ist das Geschäft in China eingebrochen. Dort sanken die Erlöse gegenüber dem Vorjahr laut EY um 65 Prozent.
Die Swiss Asset Management Study 2020 zeigt, dass die Schweiz weiterhin gute Bedingungen für die Branche bietet. Das Asset Management hat sich als ein wichtiger Pfeiler des Schweizer Finanzsektors etabliert. Der Sektor ist gegenüber dem Vorjahr um 16,5% gewachsen und verwaltet Vermögen in Höhe von 2'519 Mrd. Franken.
"Die Schweiz verfügt über ein hohes Mass an politischer Stabilität in Verbindung mit einem progressiven gesetzlichen Regulierungsrahmen, moderaten Unternehmenssteuersätzen und hochqualifizierten Arbeitskräften", hält die dritte Ausgabe der Swiss Asset Management Study fest, die vom Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ der Hochschule Luzern und der Asset Management Association Switzerland präsentiert wird. Und ein weiterer wichtiger Pluspunkt für den Asset-Management-Standort: Unter den europäischen Asset-Management-Zentren nehmen Zürich und Genf eine führende Position ein, wenn es darum geht, günstige Bedingungen für die Branche zu bieten.
Die Marktgrösse der in der Schweiz von Banken, Fondsleitungen, Effektenhändlern und von der Finma beaufsichtigten Asset Managern verwalteten Vermögen belief sich Ende 2019 auf CHF 2'519 Mrd., was einem Wachstum von 16,5% gegenüber dem Vorjahr entspricht (siehe Grafik). Die Netto-Neugeldzuflüsse im Jahr 2019 werden auf fast CHF 100 Mrd. geschätzt. Das Volumen der in der Schweiz verwalteten Vermögen ist mehr als dreimal so gross wie das Schweizer BIP und machen rund 250% der in Schweizer Pensionskassen gehaltenen Vermögen aus.
Die in der Schweiz ansässigen Asset Manager sind rentabel und kosteneffizient, hält die Studie weiter fest. Die mittlere Gewinnmarge wird auf 19,5 Basispunkte des verwalteten Vermögens geschätzt, während das mittlere Kosten-Ertrags-Verhältnis bei etwa 64% liegt. Insbesondere die hoch profitablen alternativen Anlageklassen tragen wesentlich zur Rentabilität bei. Die Gesamteinnahmen der Schweizer Asset-Management-Branche werden auf rund CHF 13,85 Mrd. und die Gesamtgewinne auf etwa CHF 4,95 Milliarden geschätzt. Darüber hinaus arbeiten gemäss Schätzungen rund 10'000 Angestellte direkt in der Asset Management Branche und weitere 45'800 Personen sind indirekt in Unternehmen tätig, die Dienstleistungen für das Asset Management erbringen.
Die Regulierung wird von den befragten Asset Managern in der Schweiz nicht mehr als die grösste Herausforderung wahrgenommen. Die Stimmungsanalyse zeigt, dass das Akquirieren von neuen Kunden die grösste Sorge der befragten Unternehmen ist. Um weiteres Wachstum zu erzielen, müssen die in der Schweiz ansässigen Asset Manager ihre Produkte und Dienstleistungen international anbieten, da das organische Wachstum im Heimmarkt eher begrenzt ist. Insbesondere der Zugang zu internationalen Märkten auf der Grundlage der regulatorischen Äquivalenz ist für in der Schweiz tätige Asset Manager wichtig. Die grössten Chancen für die Asset-Management-Branche in der Schweiz werden in der Produktspezialisierung und in nachhaltigen Anlagen gesehen und die geringsten in Robo-Advisory-Lösungen und passiven Anlagen.
Die Vermögensallokation der Asset Manager in der Schweiz ist vielfältig und hängt von der Grösse und den Eigentumsverhältnissen der jeweiligen Firma ab. Während kleinere und unabhängige Asset Manager einen stärkeren Fokus auf alternative Anlageklassen haben, weisen grössere sowie bank- und versicherungsbeherrschte Firmen mehr verwaltete Vermögen in traditionellen Anlageklassen auf. Insgesamt ist das aktive Management nach wie vor der vorherrschende Investitionsansatz. Rund 60% der verwalteten Vermögen in institutionellen Mandaten und rund 80% in kollektiven Kapitalanlagen werden aktiv investiert.
Das Market Sizing für die Swiss Asset Management Study 2020 basiert auf Daten von 41 Asset Managern, die mehr als 85% des Gesamtmarktes abdecken; diese wurden hochgerechnet.