18.12.2024, 14:33 Uhr
Während in den USA und Europa die Zahl der Börsengänge im laufenden Jahr noch zugenommen hat, ist das Geschäft in China eingebrochen. Dort sanken die Erlöse gegenüber dem Vorjahr laut EY um 65 Prozent.
Japans Leitindex erreicht nach guten Nvidia-Zahlen einen neuen Höchststand von 39 098 Punkten. Der Nikkei durchbrach den Langzeitrekord aus Japans legendärer Blasenwirtschaft vom 29. Dezember 1989.
Angetrieben von überraschend guten Zahlen des US-Chipherstellers Nvidia stieg der Index um 2,2 Prozent auf 39 098 Punkte und übertraf so den bisherigen Rekord. Der breiter gefasste Topix-Index gewann 1,3 Prozent. Die Börse in Shanghai lag 1,1 Prozent im Plus. Zwar begann die Veröffentlichung der Nvidia-Zahlen erst nach Börsenschluss in Europa und den USA, doch im nachbörslichen Handel legten auch dort die grossen Indizes weiter zu.
Die japanischen Aktien setzten mit dem neuen Rekord ihre starke Performance aus dem Vorjahr fort. 2023 gehörte der Nikkei mit einem Plus von 30 Prozent zu den weltweiten Gewinnern. Seit Jahresbeginn hat er um weitere 16 Prozent zugelegt.
Die Anleger fragen sich jedoch, ob die bisherigen Faktoren, wie ein schwacher Yen, Reformen der Corporate Governance und Kapitalzuflüsse aus dem Ausland, anhalten werden – oder ob der Markt wieder kurz vor dem Platzen einer Blase steht.
Einige Aktienstrategen in Japan blicken besorgt auf die Entwicklung. Zwar hatten viele mit einem neuen Rekord gerechnet, aber nicht so früh im Jahr. Naoki Kamiyama, Chefstratege bei Nikko Asset Management, warnt: «Eine Kursrally ohne klare Ursache könnte bedeuten, dass der Markt auch für plötzliche Korrekturen anfällig ist.»
Der grösste Störfaktor ist laut Experten die japanische Notenbank. Ein Risiko besteht darin, dass sie ihre riesigen Aktienbestände reduzieren will. Die Zentralbank ist Japans grösste Aktionärin, da sie im Rahmen ihrer ultralockeren Geldpolitik auch Aktien gekauft hat, um billiges Geld in den Markt zu pumpen. Ein wahrscheinlicherer Auslöser könnte jedoch eine Zinserhöhung und damit das Ende der Negativzinspolitik sein, die die Märkte für März oder April erwarten.