18.12.2024, 14:33 Uhr
Während in den USA und Europa die Zahl der Börsengänge im laufenden Jahr noch zugenommen hat, ist das Geschäft in China eingebrochen. Dort sanken die Erlöse gegenüber dem Vorjahr laut EY um 65 Prozent.
Für 672 Millionen Euro übernehmen die Niederländer das traditionsreiche deutsche Geldhaus vom chinesischen Fosun Konzern. Hauck Aufhäuser Lampe soll nun mit der grösseren Bethmann Bank verschmolzen werden.
Es ist die grösste Übernahme im deutschen Bankenmarkt seit längerer Zeit: Die niederländische ABN Amro kauft für 672 Millionen Euro die Frankfurter Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe und legt diese mit ihrer deutschen Tochter Bethmann zusammen. Durch die Übernahme festigen die Institute nach eigenen Angaben ihre Position als drittgrösster Vermögensverwalter in Deutschland mit einem verwalteten Vermögen von rund 70 Milliarden Euro. Für ABN Amro wird die Bundesrepublik damit zum zweitgrössten Markt.
«Die Übernahme von Hauck Aufhäuser Lampe in dem für uns zentralen deutschen Markt fördert unsere Wachstumsambitionen und demonstriert unser langfristiges Interesse, unsere Marktposition in dieser wichtigen Region strategisch auszubauen», sagte ABN-Amro-Vorstandschef Robert Swaak zum Deal, welcher im ersten Quartal 2025 über die Bühne gehen soll.
Die Bethmann Bank kam zuletzt auf ein verwaltetes Vermögen von rund 44 Milliarden Euro, Hauck Aufhäuser Lampe auf 26 Milliarden Euro. Der bisherige Eigentümer von Hauck Aufhäuser Lampe, die chinesische Beteiligungsgesellschaft Fosun, war offenbar schon länger auf der Suche nach einem Käufer.
Das von Milliardär Guo Guangchang gegründete Konglomerat erwarb Hauck & Aufhäuser 2015. Fosun baut derzeit nach vielen Übernahmen Schulden ab, indem Vermögenswerte verkauft werden. Nicht Teil des Deals sind die luxemburgischen und irischen Töchter von Hauck Aufhäuser Lampe im Bereich des sogenannten Asset Servicing, also Dienstleistungen rund um Fonds. Diese bleiben bei Fosun.
2020 hatte Hauck & Aufhäuser das Bankhaus Lampe übernommen, das damals zum Oetker-Konzern gehörte. Den Zukauf liess sich die Privatbank damals zwischen 200 und 300 Millionen Euro kosten.